Marokko 2010 @Frank IMG_0571

 

Samstag/ Sonntag, 10./11.04.2010

Start: Nach Verladung unserer Bikes, starten wir vier um 20.30 Uhr. Es wird noch vollgetankt und dann geht`sDSCF1686 auf die BAB A6. Es läuft gut. Um 00.45 Uhr sind wir in Frankreich.  Über Muelhouse und Lyon erreichen wir kurz nach 12 Uhr die spanische  Grenze.

Wir finden bei Blanes den  idealen Abstellort für Auto und Hänger. Der bewachte  Wohnwagen-Stellplatz ist günstiger als wir denken. Schnell sind die  Bikes abgeladen, aufgesattelt und startbereit!

Super gelaunt schwingen wir die  Küste entlang bis zum Campingplatz in Mataro. Zuerst Zelte aufbauen und  dann Essen gehen ist die falsche Reihenfolge. Entgeistert blickt man uns an, als wir im letzten, noch offenen Restaurant, am Sonntag, kurz vor  17.00 Uhr, noch was zu Essen wollen.

Wirte und Bedienungen wollen ja auch mal Feierabend haben !??? Nix gibt`s!!

 

Montag, 12.04.2010

Mataro: Aufstehen um 07.45 Uhr. Start um 08.50 Uhr, Richtung Barcelona. Es ist kühl und es regnet auch mal  leicht. Auf den Straßen ist viel los. Dank dem Navi von Mac geht es auf  einer Schnellstraße zügig IMG_0119 2quer durch die Stadt zum Hafen. Schon um 09.40 Uhr winkt Mac mit den Fährtickets in der Hand. Ab 10.15 Uhr stehen wir  in der Warteschlange. Blöd, weil wir jetzt nicht mehr raus kommen.  Wollten doch eigentlich noch einen Cafe trinken und was Kleines essen.

Um 11.00 Uhr sollte das Verladen beginnen und um 12.00 Uhr die Fähre in Richtung Afrika ablegen. Mit den ersten Fahrzeugen kommen wir erst um14.30 Uhr auf die Fähre, die  Albayzin. Gehörte zu einer italienischen Reederei. Mac hat an der Info  unsere Kabinennummer 6122 bestätigt bekommen. Die Kabine ist ausreichend groß, ziemlich neu und super sauber. Mit gut 4 Stunden Verspätung legt  die Fähre ab. Endlich !

Den restlichen Tag verbringen  wir im Restaurant, oder sind mit den Zollformalitäten beschäftigt. Das  marokkanische Abendessen ist gut und günstig. Wir ordern noch ein paar  Bierchen und schlafen danach alle gut und lang.

 

Dienstag, 13.04.2010

Mittelmeer: Wir stehen erst gegen Mittag  auf. Den Schiffsdiesel hört man fast nicht, die See ist ruhig und die  Klimaanlage sehr angenehm. Den Nachmittag verbringen wir im Restaurant.  Wir trinken Kaffee und spielen mit dem PC von Mac und unseren Navis. Es  ist dunstig und so können wir von Gibraltar und dem Affenfelsen keine  guten Bildermachen.IMG_0017

Unsere Fähre ist flott und hat  die Verspätung wieder herein gefahren. Wir kommen am frühen Abend vom  Schiff. Super, die Motorräder dürfen als erste Fahrzeuge von Bord.

An der Hafenausfahrt  warten  schon die berühmten Zollgehilfen. Sie sind sehr geschäftig und machen auf wichtig. Viele schreiben,sie wären unnötig. Denkste. Wer die nicht  schmiert, der wartet eben länger. Wir schmieren nicht und so brauchen  wir dann doch eine gute Stunde bis wir durch sind.

Mac und Kerstin kaufen sich noch eine 1-Monats-Haftpflicht-Versicherung für je 85 Euro. Es wird schon  dunkel, als wir quer durch Tanger in Richtung Hotel Ahlen los brausen.Die Straßen sind hell beleuchtet. Trotz des dichten Verkehrs macht das Fahren Spaß. Kinder hängen sich an Lkw und Fußgänger, Roller,Mofas und Autos fahren kreuz und quer.

Unter den Koordinaten im Navi  finden wir kein Hotel Ahlen. Es dauert keine Minute, als die ersten  Einheimischen uns ansprechen und helfen wollen. Ein Typ im VW Golf gibt  uns dann den richtigen Tip -  in gutem Deutsch. So finden wir unser Hotel Ahlen doch noch. Auf dem Weg dorthin wäre mir fast noch ein Fußgänger  ins Motorrad gelaufen. Den hat´s vor Schreck sauber g`schmissen !! Das Ahlen ist ein kleines, nettes Hotel. Unsere Bikes dürfen wir im Innenhof  abstellen. Die Zimmer sind in Ordnung -  das Abendessen auch. Es gibt  wieder Bier. Das edle Casablanca schmeckt und geht runter wie Öl..

 

Mittwoch, 14.04.2010

Tanger: Heute sind wir den ersten Tag so richtig in Marokko. Nach einem reichhaltigen Frühstück geht es wieder  zurück, quer durch Tanger,an die nördliche Mittelmeerküste. Wir fahren  die Küstenstraßeentlang und sehen unsere ersten Dromedare. Die Straße  ist zwar breit und gut ausgebaut, aber es fehlen an manchen Stellen schon größere Teile der Straße. Die tiefen Löcher sind marokkanisch  abgesichert. Warndreiecke gibt es hier nicht. Dafür viele Steine.

Die legt man einfach vor dem  Loch auf die Straße und so weiß jeder, dass da ein Loch sein kann, in dem ein Lkw verschwinden könnte. Ein echter Spaß, wenn man nachts unterwegs ist.

In Ksar-el-Seghir biegen wir ab  und fahren ab jetzt südwärts. Auf einer Schlaglochpiste mit viel  Lkw-Verkehr geht es durch die Berge des Rif, in Richtung Tätouan.IMG_0133

Am Nachmittag kehren wir bei "Rudi Carrell" ein. Wir sind hungrig und er hat ein schönes, neues Restaurant mit Metzgerei  gebaut. Wir speisen vorzüglich. Es gibt das erste Mal Köffte  (Lammhackfleischbällchen)und Barbecue (Lammfleischspieße) vom Grill mit  Pommes. Das ist superlecker !! Was nicht so gut `kommt, ist der kalte  Reissalat.

Gut versorgt fahren wir weiter  die N2 Richtung Chefchaouen - in dieStadt des Wassers. Kann man so  sagen, denn es schüttet plötzlich wie aus Kübeln. Die tollen Kurven zur  Stadt hoch wären eigentlich toll, nur jetzt ist das der Horror. Die  Straße scheint mit Schmierseife eingerieben. Leichtes Gasgeben bringt  den Hinterreifen schon zum Durchdrehen. Jede Schräglage vermeiden wir.  Ganz vorsichtig  - und ohne Halt -  rollen wir durch Chefchaouen und  treffen danach wieder auf die N2. Es dauert nicht lang und es scheint  wieder die Sonne. Das afrikanische Klima trocknet und wärmt uns rasch.  Mit einer kurzer Pause in Rastanlage erreichen wir Ouazzane.

Da es noch früh am Nachmittag ist, wollen wir weiter und halten nicht am Motel/Camping Ritz.

Ein Stück weiter wird es am  Horizont mächtig schwarz. Wir halten und beratschlagen, ob wir drehen  oder durch das Gewitter fahren. Wir ziehen die Regenkombis an und  starten durch. Es regnet wieder wie Hälle und es stürmt ordenlich von  rechts. Es ist wie in der Waschstraße. Dazu ist die Straße noch schlecht und es hat viele Bitumenschmiererei.

Als wir fast durch sind, sticht  Mac unter ein Vordach. Wir stellen uns noch kurz unter. Kerstin ist  stocksauer, gereizt und nass. Sie hatte ihr Gore-Inlet nicht in die Hose eingeknöpft. Warum?? Darum!!

Wir fahren bei klammen 16 Grad  weiter Richtung Moulay-Idriss. Zelten mag keiner mehr, also halten wir  Ausschau nach einem Hotel. Das 4-Sterne-Hotel Volubilis liegt günstig.  Zuerst sollte das Zimmer mit Frühstück 1050 Dirham kosten. Ganz schön  teuer - ich gehe wieder. Als wir uns auf dem Hotelparkplatz  beratschlagen kommt die Hoteldame und reduziert den Preis freiwillig auf 760 Dirham. Wir wollen aber noch in die nahe Stadt fahren und dort ein  Hotel suchen. Von weitem sieht man schon die weiße Stadt auf den zwei  Hügeln “€žMoulay-Idriss”. Der erste Eindruck täuscht. Von Nahem ist der Ort irgendwie eng, dreckig, Überfüllt. Ein anständiges Hotel ist nicht zu  finden. Es reicht und so geht es wieder zurück ins Hotel Volubilis.

Schnell ist eincheckt.  Aufgewärmt wird sich unter der Dusche. Unsere Zimmer mit Bad sind  merklich abgewohnt und renovierungsbedürftig. Auch mit dem ermäßigten  Preis überteuert. Abendessen gibt es zwar keines mehr, aber man stellt  uns in der Bar zu den Bierchen immer Snacks dazu. Es gibt Oliven,  Popcorn u. Hähnchen-Nuggets !!

Als wir zu unseren Zimmern  gehen, sehen wir überall auf dem Hotelgelände Aufpasser sitzen, sogar die Motorräder werden bewacht. So können wir beruhigt schlafen.

 

Donnerstag, 15.04.2010DSCF1048

Moulay-Idriss: Am Morgen öffnet Mac den Vorhang und sieht sich immer noch gut bewacht. Zwei der Aufpasser frühstücken  auf seiner Terrasse! Wir frühstücken schon um 07.15 Uhr im Berberzelt.  Zum schönen Ambiente passt das leckere und reichhaltige Essen.Von der Terrasse hat man einen  tollen Blick über die römischen Ruinen von Volubilis. Zum Greifen nah.  Nach einigen Minuten Fahrt sind wir schon dort. Hotte und ich zahlen je  10 Dirham Eintritt. Kerstin und Mac warten draußen bei den Bikes auf uns. Die haDSCF1080ben es nicht so mit Steinhaufen.

Hotte und ich machen tolle  Bilder von der alten Stadt Volubilis. überraschend gut erhalten sind die  Mosaik-Böden, die ungeschützt im Freien liegen.

Weitergeht`s in unsere erste  Königsstadt, nach MEKNES. Auf dem großen Platz halten wir kurz, wollen  Bilder machen. Sofort ist ein Polizist da und macht mit seiner  Trillerpfeife auf sich aufmerksam. Er macht uns verständlich, dass auf  dem Platz nicht gehalten werden darf. Stimmt. Außer uns steht da  keiner...

Und so weist der nette Gendarm  uns einen Parkplatz auf der anderen Straßenseite zu, direkt vor der  Stadtmauer, im absoluten Halteverbot. Und damit wir hinkommen, hält er  für uns auch noch den Verkehr an. Toller Service !

Auf dem Platz, in einem Kaffee,  lassen wir uns nieder. Wir entspannen,trinken Kaffee und O-Saft. Kerstin und Mac gehen in Richtung Palast los. Etwas enttäuscht kommen sie  zurück. Viele Bilder haben sie nicht dabei. Jetzt gehen Hotte und ich  auf Motivsuche, die andere Seite der Altstadt zu erkunden. Ich  schlendere durch enge Gassen,Verkaufsstände, Basare und finde auch den  alten Souk. Der unscheinbare Zugang liegt versteckt, gleich neben  unserem Kaffee.

Es gibt Unmengen Süßes. Ich probiere alles und bin schon satt, als ich mir ein Päckchen füllen lasse. Die Leckerei freut auch die anderen drei.

Unser nächstes Ziel ist Azrou.  Wir wollen den Umweg durch den berühmten, großen Zedernwald machen. Ich  nehme die falsche Abfahrt und so durchfahren wir ungewollt ein tolles  Hochplateau, die Highlands von Azrou.Marokko 2010 @Frank Panorama 123-126

Es ist ein spätes Mittagessen. Hinter der Moschee von Azrou gibt es ein  Restaurant neben dem anderen. Jeder möchte uns gerne als Gast und winkt  uns zu sich heran. Ein widerspenstiger, sehr geschäftstüchtiger  Parkplatzwächter nervt und wird vom ausgesuchten Wirt zurückgepfiffen.  Beleidigt zieht er ab. Als Trostpflaster kriegt er vom Wirt was  ausgegeben. 

DSCF1160In Azrou gibt es zwei Campingplätze. Wir nehmen den neuen Euro-Campingplatz. Alles kostet 1 oder 2 Euro !

Der Besitzer, ein Scheich aus  Dubai ist mit seiner Mannschaft anwesend und ist fasziniert, dass Hotte  etwas arabisch spricht. Der Campingplatz passt zwar nicht in die Gegend -sieht aus wie Disneyworld- hat aber schöne, saubere Duschen u.  Toiletten, ist groß u. übersichtlich. Noch ist wenig los. Nachts gibt`s ein Gewitter mit ordentlich Regen. Zudem haben wir übles Hundegebell  und quietschende Esel.

Freitag, 16.04.2010                                      

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Azrou: Nach dem Zusammenpacken fahren  wir zum Frühstücken in den Ort. Ein kleines Hotel haDSCF1176t eine nette  Frühstücks-Terrasse. Für gut 8 Euro können wir zu viert ausgiebig und  lecker frühstücken. Hotte kauft von einem fliegenden Händler Fladenbrot, sogenannte Chubbs, für 1 Dirham das Stück.

Wegen des unbeständigen Wetters  entschließen wir uns das erste mal, die Tour umzustellen. Wir wollen  gleich in Richtung Wüste, zum Erg Chebbi, fahren. Die Fahrt geht über  Midelt (Berberaffen) auf ein schier endloses Hochplateau. Bei 7 Grad  und 2.200 Höhenmeter treffen wir nur noch Schaf- und Ziegenhirten an.  Auch auf eine Horde Berberaffen treffen wir. Genauso, wie es in den  Reiseführern steht. Am farbenreichen Passabstieg treffen wir auf eine  riesige, uralte Zeder. Leider passt das Licht nicht, weshalb wir zum  Fotografieren nicht anhalten.

Es geht wieder abwärts. In  schönen Kurven genießen wir die ungewohnt kräftigen Ocker- und Brauntöne der Landschaft. Mit jedem Höhenmeter, den wir verlieren, wird die  Landschaft karger, aber netterweise aDSCF1213uch wärmer

An einer Tankstelle hat es eine  Grillstation. Wir halten und bestellen anständig. 100 hungrige Fliegen  verfolgen den Kellner, oder war es der Tankwart, als er die beiden  Teller mit unserem Gegrillten bringt. Unter einer Palme verspeisen wir 2 kg Schaf in Form von Lammkotelett und Köffte. Ich wedle die ungebetenen Mitesser weg. Die anderen lachen nur. Hatten wohl schon schlimmer  gegessen. War echt übel - muss ich nicht mehr haben. Mir geht es danach  nicht gut -  psychischer Ekel eben.

Bei angenehmen 25 Grad geht es weiter über El Rachid zur Source Bleue.

DSCF12512Wir fahren eine steile Abfahrt  ins Flusstal hinunter und sind auch schon an der Zufahrt zum  Campingplatz gleichen Namens. Sofort haben wir einen Deutsch sprechenden Berber-Freund, der uns einen schattigen Platz zeigt. Während wir unsere Zelte aufstellen, nerven immer wieder Kinder, die uns gefaltete  Palmblätter zum Kauf anbieten und uns auf die Pelle rücken.

DSCF1236Unser Freund Mohammed scheucht  das Gewürm, kümmert sich rührend um uns und lädt uns auch zum Teetrinken ein. Ins Haus seines Vaters, der ein Geschäft hat... Und schon hat es  uns erwischt. Uns stimmt nicht. Nur Hotte und ich lassen uns von ihm ausnehmen. Mac und Kerstin bleiben hartnäckig und kaufen nix!

Unser Abendessen fällt mickrig aus. Es gibt Brot, Oliven und Wasser.

Wir treffen Herbert, einen alten Fremdenlegionär. Hat viele Geschichten auf Lager und gibt uns eine  Adresse von einem Campingplatz in Merzouga. Dort wollen wir morgen hin.  Zum Dünensurfen!!

Marokko 2010 @Frank Panorama 160-165

Samstag, 17.04.2010

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SourceBleue: Heute machen wir uns das erste  Mal selbst Frühstück. Es gibt Spiegeleier mit altem Weißbrot (hat uns  Mohammed bei seinen Eltern geholt). Ich fotografiere schnell noch die  Source Bleue und den Pool  in den ich gestern nicht mehr gesprungen bin. Schade, denn das Wasser ist sauber und gar nicht so kalt.

Wir fahren das Ziz-Tal weiter in Richtung Süden. Es wird flach, steinig, öde und wärmer. Es geht  Richtung Sahara, den größten Spielplatz für junggebliebene Männer...

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Marokko 2010 @Frank Panorama 199

In der Ferne siIMG_0238-1eht man die  ersten rötlichen Sanddünen. Wir sind in Merzouga und sofort will man uns anhalten und ein Geschäft machen. Aber wir wissen ja schon, dass wir  ins €ž”Le petit Prince” wollen. Als wir es nicht gleich finden, sind die  nächsten Scouts auf einem Moped schon da, um uns ihre Dienste  anzubieten.

Wir finden es ohne sie -  trotzdem fahren sie mit bis vor die Hütte. Mittags bauen wir schon die  Zelte auf und gehen duschen. Und nutzen die Waschmaschine. Es ist gar  nicht so heiß, wie wir vermutet hatten. Zwischen 25 und 28 Grad kann man es iIMG_0217-1n der Wüste gut aushalten.

 

Während Kerstin ins  Internet-Kaffee geht, satteln Mac, Hotte, ein Holänder und ich die  Bikes zur Erg-Chebbi-Runde. Die Piste lässt sich super fahren und macht  höllisch Spaß. Mit bis zu 100 km/h brettern wir über den grauen Sand. An einer sehr sandigen Stelle hängen ein paar Bigbikes fest.DSCF1311

Weil genug Leute drumherum  stehen, halten wir nicht, sondern fahren weiter. Es wird richtig tief  sandig und wir bleiben fast hängen. Wir machen tolle Bilder. Das Licht  ist super.

Irgendwann geht die Piste in die Sanddünen. Ich probiere aus, ob man weiterfahren kann. Ich lasse es  nach einigen Hundert Metern gut sein, drehe und schaffe es, ohne hängen  zu bleiben, zu den anderen zurück zu kommen.

Wir drehen um; wollen vor  Sonnenuntergang zurück sein. Abends gibt es die Berber-Spezialität:  Zuerst Suppe und dann Tajine mit Rindfleisch und Ei. Die geschnittenen  Orangen scheiben mit Zimt zum Nachtisch kennen wir schon. War richtig  lecker.

 

 

 Sonntag, 18.04.2010                     

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Merzouga: Wir starten gegen 9 Uhr und fahren über Rissani  Erfoud,Tichert-n-Ouchohane, nach Alnif. Bei unserer Kaffee und  O-Saft-Pause besuchen Hotte und ich den Fossilienhändler Abdellah  BOUYIRI. Er hat unglaublich tolle Versteinerungen und Mitbringsel. Er  sprach recht gut Englisch und zeigte Zeitungsberichte seiner  Ausstellungen. Wir beide kaufen tüchtig ein. Mac und Kerstin bleiben  wieder eisern und kaufen nix! Abdellah zeigt uns eine tolle Strecke,  weshalb wir umdisponieren -  leider! Wir fahren über Tazzarine und N`Korb zum 2.200m hohen Tizi-n-Tazzaret. Finden zuerst nicht die richtige  Zufahrt und stellen bald fest, dass die Piste ein Steinacker mit  Fahrspuren ist. Das wollen wir Kerstin und unseren Bikes dann doch nicht zutrauen. Weil es weit und breit die einzige Möglichkeit ist den Atlas  zu überqueren, müssen wir den Umweg über das Draa-Tal nehmen.

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Wir nutzen die Gelegenheit und  gehen in einem schattigen Palmengarten MittagessDSCF13502en. Es gibt Hähnchen mit Pommes. Mac verträgt`s nicht so gut und kriegt Bauchgrummen..

Danach rollen wir das Draa-Tal  entlang, bis Zagora. Auf der Strecke scheinen die Leute nicht so  freundlich wie bisher und auch Kinder meinen, nach uns mit Steinen (wenn auch kleinen) werfen zu müssen. Das hatten wir in diversen Reiseführern schon gelesen.

Zwei der Steine werfenden  Rotzlöffel werden das nicht mehr so schnell tun, denn man hat`s denen  schon von Weitem angesehen, hab die Klötze reingehaun und bin den  Freunden laut fluchend und mit durchdrehendem Hinterrad hinterher. Die  hatten anständig die Hosen voll....

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In Zagora suchen wir den  Campingplatz Oasis Palmier ***. Ein schöner, schattiger Platz mit vielen  Palmen. Der Hausherr, ein Berber mit weißem Gewand und blauem Turban ist recht geschäftstüchtig und besorgt uns - mit entsprechendem Aufschlag-  12 Bierchen und Oliven. Das ist heut unser Abendessen.

 

 

Montag, 19.04.2010

Zagora: Heute ist der Tag der  Pistentour. Vorsorglich frage ich in der Nachbarschaft nach Zustand und die Fahrbarkeit der zwei möglichen Strecken Richtung Westen. Ein Biker  mit Crossmaschine kennt die südliche Piste und warnt uns. Die soll  richtig sandig sein - also sehr schwierig mit Gepäck zu fahren.

Also die nördlichere Piste von  Zagora nach Foum-Zguid. Wir verfahren uns, weil man keine deutliche  Spuren erkennt und immer wieder Spuren nach  links und rechts abgehen.  Als ich nach der richtigen Route suche, grabe ich meine BMW im Sand ein. Plötzlich sinkt das Vorderrad tief ein und die Fuhre kippt zur Seite.  Während sich die anderen in sicherer Entfernung darüber lustig machen,  wuchte ich die Kiste wieder hoch und wühle mich mit Vollgas wieder zu  ihnen durch.

Ein Geländewagenfahrer hält und schickt uns in die richtige Richtung. Ab da läuft`s perfekt.

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Die Piste ist zunächst schön  breit und gerade. Auf dem Sand/Schotter können wir es so richtig laufen  lassen. 140 km/h sind problemlos möglich. Hotte packt noch eine Schippe  drauf und ackert sich mit knapp 160 km/h durch dDSCF1399ie karge, wunderschöne  Landschaft. Es ist Frühjahr und die Wüste blüht. Zwar nicht richtig  bunt, aber überall sind grüne Gräser und kleinere Büsche. Wir sehen  viele Ziegen, Schafe und Dromedare. Sie werden von Kindern gehütet. Wenn wir stehen bleiben sind sie gleich da und fragen nach Wasser oder  Schuhen.

Gegen Mittag wird die Piste  kurviger und steiniger . Immer wieder sind wir überwältigt dieser  Landschaft. So muss wohl auch die Kalahari aussehen...

Der grobe Untergrund ist Schuld, dass Hottes Kofferhalterung den Geist aufgibt. Der Koffer fällt ab und  rumpelt seinem Herrchen hinterher. Hotte fixiert das Teil kurzerhand mit Gurten am Träger. Es ist heiß und in der Ferne verschwimmt der  Horizont.

Die Landschaft lässt uns immer  wieder anhalten und Bilder machen. Dann passt Mac nicht auf und fährt in einen Dornenbusch.

  Marokko 2010 @Frank Panorama 0361 0364 Prompt hat er einen Platten.

DSCF1412Wir bemerken das nicht gleich.  Ist öfters so, dass er wegen dem Fotografieren ein Stück zurückbleibt.  Mit Gemecker und plattem Vorderrad kommt er nach. Mit dem Kompressor von Hotte ist der Reifen schnell wieder gefüllt. Weiter geht`s, bis die  Luft wieder raus ist. An einer ausgetrockneten Flussdurchfahrt haben wir plötzlich tiefen, feinen Sand zu durchfahren. Das wird unserem heutigen Pechvogel Mac zum Verhängnis. Auch sein Koffer verabschiedet sich, als  es ihn in den Sand wirft. Nach einigen Bildern und einem kurzen Video  helfen Hotte und ich Mac, sein Bike wieder aufzustellen.

Aber auch dieses Nadelöhr  meistern wir und sind am späten Nachmittag, nach gut 5 Stunden  Pistenfahrt, wieder auf einer normalen Straße unterwegs.

Weil wir immer wieder anhalten  müssen, um das Vorderrad von Mac aufzupumpen, kommen wir an diesem Tag  nur noch bis Agdz. Den im Reiseführer ausgesuchten Campingplatz finden  wir schnell. Liegt am Stadtrand, unmittelbar neben einer großen Kasbah,  die ein Deutscher restauriert.

Unser Abendessen haben wir in  einem Lokal im Zentrum des Ortes. Ist wieder richtig lecker. Es gibt  gegrilltes Lamm für vier und eine Tagjine für Hotte und mich dazu.IMG_0300 groß

Nach dem wir zurück sind, gehen  die anderen gleich schlafen. Ich setze mich noch an den Pool und genieße den warmen Abend. Der Platz am Pool hat was - genau das, was im  Reiseführer so toll beschrieben ist.

In der Nacht regnet und windet  es. Zudem treiben sich einige Hunde am Zelt herum und irgendwelche Vögel oder Tauben rufen ständig Huhu!! von den Palmen. Also Ohropax rein und gute Nacht.

 

 

Dienstag, 20.04.2010                     

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Agdz: Ein super leckeres Frühstück  nehmen wir im Berberzelt am Pool ein. Gut gestärkt, geht es an die  Reparatur von Mac´s Vorderreifen. Nach 45 Minuten haben Mac und ich den Schaden behoben - eine gute Zeit! Wir packten zusammen und starteten in Richtung Dades-Tal.

Die Strecke von Agdz nach Ouazazarte ist reizvoll. In Ouazazarte machen wir Halt. Von einer  Dachterrasse hat man einen tollen Blick über die Stadt, die alten und  neuen Kasbahs und die Filmstudios. Hier wurden unter anderem Stargate  und Starwars gedreht. Nach etwa 100 Bildern, Kaffee,  Tee und O-Saft fahren wir weiter nach Boulmane. Wir finden ein nettes,  kleines Lokal mit schattigerTerrasse und bestellen Tajine zum  Mittagessen. Voll lecker!

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Das Dades-Tal, in dasIMG_0335 wir kurz darauf einbiegen ist traumhaft schön. Wir fahren durch  die berühmte Schlucht und die anschließenden Serpentinen hoch. Genau so  haben wir uns das vorgestellt. Wir knipsen und filmen was das Zeug hält.

Die meisten Biker   kehren hier schon wieder um und verpassen so eine Traumstrecke bis zur  Passhöhe hoch. Wir sind mehr mit Fotografieren, als mit Fahren  beschäftigt.

Wo es möglich ist, bauen sie  hier Gemüse und Getreide an. Auf der Höhe kommt ein alter Mann mit  Versteinerungen an. Will sie verkaufen. Einen Preis haben seine  Versteinerungen nicht. Den kann man selbst bestimmen. Dafür will er von  mir einen Pulli haben, weil es hier oben wohl recht kalt wird. Pulli  gibt es keinen, aber schöne Bilder und zwei Versteinerungen.

Wir drehen um, weil wir an der Einfahrt zur Dades-Schlucht übernachten wollen. Auf der Rückfahrt sind unglaublich viele Leute unterwegs. Auf dem Rückweg in ihre Dörfer. Sie sind schwer aufgepackt, tragen fast so schwer wie die Esel, die sie dabei haben.

 

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Wir drehen um, weil wir an der  Einfahrt zur Dades-Schlucht übernachten wollen. Auf der Rückfahrt sind  unglaublich viele Leute unterwegs. Auf dem Rückweg in ihre Dörfer. Sie  sind schwer aufgepackt, tragen fast so schwer wie die Esel, die sie  dabei haben.

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Auf dem Campingplatz treffen wir auf einen Niederbayern mit seiner Freundin. Der Typ ist zum x-ten Mal  auf Wüstenreise unterwegs und hat viele tolle Geschichten zu erzählen.  Er ist gerade zu einer mehrjährigen Weltreise aufgebrochen und zeigt uns seine HONDA Afrika-Twin, die er mit 60-Liter-Tank und diversen  Navigations-Gerätschaften versehen hat, in seinem Transporter.

Seine Homepage heißt Von Oben Nach Unten oder umgekehrt ;-)

Wir setzen uns zum Tee auf die außerst bequeme Terrasse der Rezeption, trinken Tee und ratschen noch  lange. Hatten doch Hotte und Mac auch viel von der Welt zu erzählen.

 

Mittwoch, 21.04.2010

 

Dades-Tal: Wir fahren durch die Schlucht  zurück und müssen etwa 120 km östlich fahren, um in die Todra-Schlucht  zu kommen. Die Strecke ist nicht besonders schön - aber die schnellste  Verbindung von A nach B. Pflichtübung halt!  Oder sind wir schon  verwöhnt ???

Am Eingang zur Todra-Schlucht  machen wir Halt in einer Kneipe. Wir trinken Tee und ich muss nach dem  Toilettengang über die Brüstungklettern, weil mir der Türgriff  abgefallen ist.

DieTodra-Schlucht ist nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Der vordere Bereich ist eine einzige  Baustelle und der hintere Bereich ist zugepflastert mit Verkaufsbuden.  Dazwischen gibt es Parkplätze (gebührenpflichtig!) , damit die Touris  auch anständig Parken und Einkaufen können.

Wieder drehen die meisten am  Ende der Schlucht um und so entgeht ihnen erneut eine grandiose  Landschaft die daran anschließt -  bis zum Pass Tizi-Tirherhouzine, 2.700m hoch. Und auch danach sind wir ständig am Staunen. Die Landschaft ist einfach grandios!Panorama%2520Schlucht%2520518

Als wir auf der Hochebene durch  den Ort Agoudal fahren, fühlen wir uns um Hunderte von Jahren  zurückversetzt. Alles ist grau, alt und wirkt ärmlich. Mac bemerkt: ”Die leben ja in Lehmbatzen! “ Kinder verfolgen uns und versuchen ihr Glück, was abzukriegen. Wir ziehen es vor bis an den Ortsrand weiterzufahren.  In der urigen Kneipe haben wir Ruhe von neugierigen Kinderblicken. Der  Wirt passt genau aufIMG_0600 - verteilt wohl öfter Ohrfeigen ....IMG_0590

Kneipe,Essen und Wirt erinnern  an Nepal - bemerkt Mac und schießt ein paar Bilder mehr. Es gibt  gegrilltes Lamm  oder besser gesagt: Knochen vom Lamm zum Abnagen .  Danach wird uns Kaffee mit ranziger Milch kredenzt. Kerstin und Mac  verweigern. Hotte und ich haben die einheimische Spezialität gesoffen  und nix ist passiert.

Marokko%25202010%2520%2540Frank%2520IMG_blauer%2520ReiterAuf der Runterfahrt vom Pass  verschlechtert sich das Wetter deutlich. Wir wollen nicht in den Regen  fahren und ändern unsere Route. Ist ne gute Idee, denn wir kommen so am  türkisfarbenen Lac Tislit vorbei, befahren den Tizi-n-Isly-Pass. Wir schwingen durch die Kurven und erfreuen uns abermals an der tollen  Natur. Auf dem letzten Stück holt uns der Regen ein. Es wird sofort  rutschig und wir tasteten uns bis in die Ebene. In der Ebene kommen wir  auf trockener Schnellstraße flott nach Kasbah-Tadla. Obwohl es eine  große Stadt ist und durchaus italienisches Flair versprüht, gibt es  keinen Campingplatz. So müssen wir in der Dunkelheit bis nach Beni-Mellal weiterfahren. Hotte motzt - wegen der (meiner) schlechten  Organisation.

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Auch in Beni-Mellal finden wir keinen Campingplatz, obwohl ein solcher im Navi eingetragen ist. Wir entscheiden, ins Hotel zu gehen. Gerade angekommen, schüttet es draußen wie aus Kübeln.Ich kann den Hotelier etwas herunter handeln (auf 35,-- Euro) und bekomme sogar noch das Frühstück gratis dazu. Nach dem Duschen trinken wir in  der Hotelbar noch zwei Bierchen und schlafen danach sehr gut.  Verständlich, denn alle waren platt. Es war ein sehr langer Tag - ein eisenbereifter Tag halt.

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Donnerstag, 22.04.2010

Beni-Mellal: Im Hotel haben wir ein  reichhaltiges Frühstück. Nicht zuletzt, weil Hotte mich verarschen will  und behauptet, dass er und die beiden anderen den Schinken und den Käse  schon aufgegessen hätten. Als ich nach “€žJambon et Fromag” frage,  lachen die drei mich aus. Schinken in Marokko!! OK... Aber dann lachen  sie nicht mehr, als die nette Kellnerin Wurst und Käse an den Tisch  bringt und ich freudig zulange. Da haben die anderen drei noch mal das  Frühstücken angefangen. War ja genügend davon da.Marokko%25202010%2540Frank%2520P529

Heute wollen wir die Piste zur Cathedrale des Rochers fahren. Hatte einen Reisebericht im Internet gelesen und tolle Bilder gesehen. Wir fahren über den Tizi-n-R`Nim (1385m) an den Damm des großen Stausees. Hier hat Hotte ein nettes Oberfranken-Treffen.

Wir müssen zunächst bis an das  hintere Ende des Sees fahren. Die Augen tun fast weh, bei diesen  unglaublichen Farben, vom Türkis des Wassers, über das satte Grün der  Pflanzen, das Gelb von wilden Blumen und Korn und den unglaublich  vielfältigen Farben von Braun des Bodens. Als wir die Hängebrücke  passieren, geht es auf rotbraunem Lehmboden weiter. Überwältigend diese  Landschaft, die anspruchsvolle Piste und das warme, sonnige Wetter. Bis  auf Kerstin reduzieren wir die Luft in den Reifen deutlich. Federt deutlich besser so!!Marokko%25202010%2520%2540Frank%2520Panorama%25200699%25200700

Den Zwischenstopp am Gite nutzen wir zur Kaffeepause. Würden gerne bleiben, aber das geht nicht, denn es ist noch weit bis zu unserem nächsten Ziel. Eine gut geschotterte Piste verläuft am Flussentlang, direkt unterhalb der Cathedrale des Rochers.  Erinnert mich an die Dolomiten. Nur ist das hier viel größer und weiter, wilder und toller. Immer weiter geht es hinauf in den mittleren Atlas.  In der Karte ist nur ein Pass eingezeichnet, der Tizi-n-Isli mit 2650 m Höhe. Die anderen drei Pässe, die noch folgen, hatte man in  der Karte - wohl schlicht vergessen. Bis auf über 2800 m fahren wir auf Schotter hoch und es ist schon spät, als wir endlich wieder bergab  rollen.

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Spät ist es, bis die  Eisenbereiften endlich in Azilal ein Hotel für die Nacht gefunden haben. Die Zimmer sind schön und wir stürzen uns auf das verspätete Abendessen mit Salatplatte, Tajine und viel Brot.

 

 

Freitag, 23.04.2010DSCF1654

Azilal: Super geschlafen und reichlich marokkanisches Frühstück genossen,  so  fängt der Tag richtig an. Die Sonne begrüßt uns, als wir in Richtung Ouzoud-Wasserfälle starten. Einen Führer schlagen wir aus, denn wir wissen ja, dass man  den nicht braucht. Der fährt einen bloß blöd in der Gegend rum, kostet  Geld, Zeit und Nerven.

Wir stehen direkt an der Absturzkante des Wassers, laufen den kurzen Weg über die Treppen nach unten an den Fluss.  

Wir machen viele Bilder, trinken Tee und fahren dann zum nächsten Sightseeing-point, zur natürlichen Felsenbrücke von Imi-n-Ilfri. 

Nachdem wir die nächsten Führer  abgewimmelt haben, machen wir uns auf den Weg durch die Schlucht. Es  geht viele Treppen nach unten und dann muss man wirklich den Weg durch  die Felsen finden, um auf der anderen Seite wieder an die Treppe zu  kommen. Sehenswert ist das in jedem Fall und dass man mal wieder ein  Stück zu Fuß geht, ist auch nicht schlecht. Mac haben die blöden Dohlen  auf den Kopf geschissen und der Hotte hat´s gleich mit dem Tele  fotografiert.

Nach dem obligatorischen Tee auf der Überdachten Terrasse geht es weiter  Richtung Marrakesch. Die letzten hundert Kilometer sind eher langweilig  und machen müde. Wir streifen die Metropole im Süden und fahren gleich  zum “ 4x4 “ Campingplatz weiter, den ich ausgesucht habe. Wir folgen von  der Hauptstraße einen Hinweisschild und kommen in eine Baustelle.  

Über mehrere Kilometer fahren wir in tiefen Staub. Die richtige Schweinerei  ging los, weil ein Trupp Straßenarbeiter die Staubstraße gewässert  haben. Die Bikes sehen total versaut aus, als wir endlich am  Campingplatz sind. Das kurze Gemecker der Mitfahrer ist beendet, als wir sehen, was für einen Platz, ein Idyll, den Garten Eden, wir zum  Übernachten ausgesucht haben.  

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Sowas findet man in Europa  nicht. Es ist kein Campingplatz, es ist ein Schlossgarten, mit Pool,  Herrenhaus, klimatisierten Zelten und afrikanischen Lehmhütten. Wir  verzichten, im Zelt zu schlafen und nehmen uns für zwei Tage eine der  4er-Lehmhütten.

Zum Abendessen fahren wir zur  Hauptstraße vor. Dort finden wir eine Kneipe mit Metzger und Grill. Die  zwei Kilo Köffte mit Pommes verdrücken wir vier natürlich. Der Kellner  konnte es gar nicht glauben. Aber wir haben alles weggeputzt! Lecker!

Anschließend gibt es noch marokkanischen Rotwein und ein Cassablanca-Bierchen für Kerstin auf der Terrasse unseres Herrenhauses.

 

Samstag, 24.04.2010

Marrakesch:Wir fahren mit den Bikes in die  Königsstadt. Geparkt wird auf einem bewachten Platz für ein paar Cent.  Helme und Jacken lassen wir auf dem Bike liegen - wird ja sowieso nichts  geklaut. Auf einen Dieb kommen locker 100 Aufpasser.

Marokko%25202010%2520%2540Frank%2520IMG_1655%2520KopieZunächst gehen wir mit der  Pferdekutsche auf Stadtrundfahrt. Ist ganz gut zur Orientierung. Auf dem großen Platz gibt es die berühmten Gaukler,Schlangenbeschwörer,  Geschichtenerzähler und Henna-Malerinnen. Wir kaufen frischen  (verdünnten) Orangensaft, Nüsse und Früchte. Wirt rinken noch Kaffee und tauchen dann in den Souk von Marrakesch ein.Marokko%25202010%2520%2540Frank%2520IMG_1589%2520Kopie

Ein Geschäft reiht sich an das  andere. Jeder ist geschäftig, beschäftigt. Wir kaufen Kleinigkeiten zum  Essen und fahren dann zurück zum Campingplatz. Den Nachmittag verbringen wir Faulenzen, Bikes abspritzen, Bilder machen, am Pool liegen und  etwas Schwimmen.

Abendessen gibt es wieder an  unserem Highway-Grill. Was Besseres ist nicht zu finden. Es gibt heute  wieder mal zwei Kilo Köffte und für mich vorab die berühmte  “Bauarbeitersuppe”  mit Meerschaumpfeifen-Suppenlöffel. (“Bauarbeitersuppe” deshalb, weil sie von den Arbeitern abends scheinbar am liebsten gegessen wird. Eigentlich ist es ja eine Kuddelsuppe)

 

Sonntag, 25.04.2010

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Marrakesch: Kommen schon früh weg und fahren gleich ins Ourika-Tal. Immer weiterschraubt sich die Straße hoch. Obwohl wir über 2300 m hoch  sind, haben wir immer noch über 20 Grad Plus. Im Bergdorf/Skiort  Ouaimeden machen wir einen kurzen Stopp, trinken Kaffee u. verscheuchen  die aufdringlichen Souvenirverkäufer. Ich will auf den höchsten,  befahrbaren Punkt Marokkos.

Der kleine Abstecher auf den 2950 m hohenTizi-n-Eddi  hinterlässt an Mac´s und Kerstin`s 800er leichte Gebrauchsspuren. übler Schotter in den Spitzkehren fordern halt mal Opfer. Oben angekommen  stellen Hotte und ich fest, dass die Aussicht auf den höchsten Berg  Marokkos, den Dj. Toubkal 4167m, gar nicht so toll ist.

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Eine bessere, ja grandiose  Aussicht auf den Dj. Toubkal hat man auf einem Hügel ein Stück weiter  unten. Das weiß auch ein Souvenirverkäufer. Obwohl er nichts verkauft,  zeigt er uns die ”richtige” Straße nach Asni. Der Eselspfad, den wir  dabei hinunter tukkern verzückt uns aufs neue. Diese Aussichten und  Farben... und die Strecke hat fahrtechnisch seinen Reiz.

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Das Wetter wird schlechter. Es  zieht zu. Auf dem festgefahrenen Lehm wollen wir nicht im Regen fahren  und beeilen uns. Gerade rechtzeitig mit den ersten Tropfen treffen wir  auf die Teerstraße. Weiter geht es auf gut ausgebauten Straßen bis in  einen kleinen Ort, kurz vor Ouirgane. Eigentlich wollten wir nur kurz  was trinken, aber als wir den Innenhof des Hotels sehen, beenden wir den heutigen Tag und buchen zwei Zimmer für die Nacht.

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Wir sind die einzigen Gäste und  so dürfen wir die Bikes am Pool parken. Hotte`s Bike ist so breit, dass  es nicht durch die Hintertür passt. Dafür kann er es im Hotelflur  parken. So lassen wir den Tag locker ausklingen, duschen, schwimmen,  essen lecker und schlafen einmal wieder ohne Hundegebell und  Eselsgeschrei.


 

 

Montag, 26.04.2010

Ouirgane: Nach reichhaltigem Frühstück starten wir um 8.45 Uhr. Wir fahren über den Tizi-n-Test. Die Auffahrt war zwar ganz nett, aber nicht das, was man davon gelesen  hat. Auf dem Pass trinken wir mal wieder nen Kaffee und kriegen das  Lieblingsgebäck der Mutter dazu Marokko%25202010%2520%2540Frank%2520Panorama%25201116%25201117

Als wir um die nächste Kurve  fahren, eröffnet sich ein grandioser Ausblick. Es ist die ungewohnte  Weite, das Andersartige, das Fremde, was einen umhaut. Geniales  Kurvengeschlängel über viele Kilometer genießen wir aufs Neue. Hier sind zum ersten Mal  viele Biker unterwegs.

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Unten angekommen wird uns warm. Die Temperatur steigt auf 37 Grad und so legen wir die 50 km im Flachland so schnell wie möglich zurück, um in den  Antiatlas zu kommen, vor der Hitze zu flüchten. Der Antiatlas ist  erreicht und wir staunen, der neuen Landschaft und Natur.

Wunderschön farbig gezeichnete Gebirgszüge begleiten die kurvige Straße. Sieht aus, als wenn Riesen hier Kuchen gebacken hätten.Ein kurzer Stopp bei einer Feministinnen-NGO mit Cola, Tee und Wasser zum Discountpreis, unterbricht unseren Genuss nur kurz.

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Wir rollen weiter bis Igherm.  Eigentlich unser heutiges Ziel. Dank Hotte fahren wir aber weiter, zu  einem bestimmten Campingplatz in der OaseTagmoute. Die Strecke dorthin: atemberaubend !! Und das hat was zu bedeuten, wenn man vorher schon den ganzen Tag gestaunt hat.

 

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Weil es in der Oase auch  günstige Zimmer gibt, stellen wir kein Zelt mehr  auf. Duschen dürfen  wir mit einer riesigen Kröte, die sich neben dem Abfluss einquartiert  hat. Abends gehen wir ins Haupthaus und essen Couscous mit Huhn. Der  Chef zelebriert für uns den Tee und ist ganz stolz auf seinen Fernseher.

Die Nacht ist wieder so laut, dass wir nur mit Ohropax schlafen können.

 

Dienstag, 27.04.2010

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OaseTagmoute: Zum Frühstück gibt es heute  Nussöl. Sieht voll böse aus und nur Hotte traut sich, sein Chups  einzutunken. Bevor wir weiter fahren, helfen wir noch `nem Franzosen sein  Auto auf zubekommen. Der Schussel hatte den Autoschlüssel eingesperrt.

So kommen wir erst um 10.15 Uhr  Richtung Tata los. Es ist brutal heiß. Wir wollen hier nicht mehr weiter südlich und biegen wieder Richtung Norden ab. Die Rückfahrt entschädigt für die Strapaze in der Hitze. Die R109 verläuft in einem riesigen Canyon, der in der Regenzeit komplett mit  Wasser geflutet ist. Auch die Straße ist dann Land unter. Wir sind fast  die einzigen Fahrzeuge die unterwegs sind. Marokko ist ein Traum...

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In Igherm müssen wir dringend  tanken, aber es gibt nur noch Diesel. So schleichen wir spritsparend bis nach Tafraoute, ins Tal der Ameln, weiter. Mac nimmt trotzdem noch `nen  Anhalter mit. Der wundert sich, dass Mac bergabwärts immer den Motor  ausmacht. Mit den letzten Tropfen Sprit kommen wir an die Tanke und  kriegen Sprit.Marokko%25202010%2520%2540Frank%2520Camping%2520Ameln

In einer Touri-Kneipe essen wir vorzüglich ein Menue und können gleich ganz offiziell ein Bierchen dazu bestellen. Auf dem Campingplatz sind wir wieder die einzigen Gäste und können uns richtig ausbreiten.Es hat feinen Staub in der Luft. Der kommt aus der Sahara. Sieht fast wie Smog aus. Die Nacht ist wieder hundeelendig laut!

 

Mittwoch, 28.04.2010

 

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Tafraoute:Wir haben Frühstück am Zelt. Mac verliert zuerst seinen Motorradkoffer und dann noch die Hose !! Knipps ! Lustig !

Wir drehen eine große Runde und kommen so am Nachmittag wieder in Tafraoute an. Es ist richtig heiß und die Strecke ist nichts Besonderes. Wieder  in Igherm zurück, essen wir zu Mittag und fahren dann nach Tallouine.  Die Fahrt geht durch ein ewig langes, echt schönes Flusstal. Ein  Rotzlöffel am Straßenrand traut sich einen Stein nach uns zu werfen. Ich drehe und jage den beiden wild aus dem Helm schreiend bis ins Dorf  hinterher. Wehret den Anfängen .Wir finden bei Talouine einen  Campingplatz mit Pool, den wir aber heute nicht nutzen. Das Bier ist zu  teuer, aber Frühstück bestellen wir vor.

 

Donnerstag,29.04.2010Marokko 2010 @Frank IMG_1398

Tallouine: Wir fahren eine tolle Strecke bis Tazenakht durch breite, weite Täler. Weiter geht`s zur berühmten Kasbah-Stadt Ait-Ben-Haddou. Wir machen Bilder und fahren in den schmalen Gassen, zwischen den  Lehmhütten herum. In die Stampflehmburg rüber darf man nur laufen - nicht fahren! Na dann halt nicht....

Bevor wir weiterziehen, treffen  wir auf einen Österreicher, der unweit ein Hotel betreibt und uns  zum Bleiben überreden will. Er beschreibt uns die Strecke bis Teoulet  als locker fahrbare Piste. Die hat es aber streckenweise in sich.  Tiefer, feinster Staub, sogenannter “Fechfech” versteckt die Steine unter  sich. Ist nicht ohne. Ich fahre ein schwieriges Stück das Bike von  Kerstin - €sicherheitshalber.Marokko%25202010%2520%2540Frank%2520IMG_1378

Trotz der Unbill , die Strecke  entschädigt mal wieder für alle Strapazen. Die Bilder werden`s zeigen.  Wir treffen eine Radlergruppe. Die tragen Turban statt Helm. Hotte  hält`nen kurzen Smalltalk. Vor Teoulet biegen wir in Richtung 4x4 Campingplatz ab. Zuletzt müssen wir durch das Flussbett fahren, um hinzukommen. Wieder keine Übertreibung, die  Beschreibung aus dem Reiseführer. Ein wirklich schön gelegener,  schattiger Obstgarten mit Wasserlauf, kleinem Wasserfall und schön  eingerichteter Kneipe. Wir trinken Kaffee, essen lecker zu Abend und  schlafen trotz Hundegebell wieder gut.

 

 

 

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Freitag,30.07.2010

 

Marokko%25202010%2520%2540Frank%2520IMG_1435Teoulet: Nach dem Frühstück geht es  zurück auf die Passstraße und weiter nach Teoulet. Viel ist vom  ehemaligen Reiz und Glanz der schon sehr verfallenen Lehmburg Teoulet  nicht mehr zu sehen. Mac fotografiert noch eine alte Frau, nachdem er  sie geschmiert hat. Zuvor musste schon eine mit Esel herhalten. Wir  fahren weiter zum Tizi-n-Tichka (2260m). Die  Abfahrt ist schön kurvig, hat tolle Ausblicke und so machen wir wieder  viele Bildchen. Das dauert halt immer etwas länger.

Weiter geht´s Richtung Marrakesch und via Demnate in Richtung Azilal. Da kannten wir schon ein nettes  Hotel mit leckerem Essen und schönen Zimmern ;-)

Der Himmel wurde immer dunkler,  schwarz. Wir hatten unheimliches Glück, immer in der noch hellen Stelle zu fahren und so schafften wir es noch rechtzeitig vor dem Regen ins  Hotel. Dann regnete es wie aus Kübeln.

 

Samstag,01.05.2010

Azilal: Nach dem Frühstück wird getankt  und dann werden wieder Kilometer gefressen. Wir fahren am Stausee  Bin-el-Oudane vorbei nach BeniMellal, Kasbah Tadla und Khenifra.

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Über kurvige kleine Straßen geht es durch grüne Hügel in Richtung Hoher Atlas. Es geht wieder rauf, wird  kälter und kälter. Wir fahren zig Kilometer über schier endlose  Hochebenen und nehmen am Ende noch einen Umweg durch den berühmten  Zedernwald. Es reicht den Eisenbereiften, als wir endlich wieder im vertrauten Azrou sind.

Der Zeltplatz muss warten, bis  wir gegessen haben. An der Moschee bestellen wir 1 kg Köfte und 1 ganzes Huhn mit Salat, Pommes und Brot. Super lecker. Wir werden alle satt.

Gecampt wird wieder im Eurocamp  des Scheichs. Wollten eigentlich den anderen, älteren nehmen. Hat auch ne gute Kritik, aber weil er voller Wohnmobile ist, lassen wir es. Hotte  holt ein Dutzend Bierchen aus dem Alkoholladen. Den dürfte es ja gar  nicht geben. Leider schmeckt mir das Bier heut gar nicht so richtig. Es ist richtig kalt hier oben.

 

Sonntag,02.05.2010

 

 

Azrou: Mit Ohropax wieder gut  geschlafen. Außer Kerstin. Sie mag keine Ohropax und der Mac ist auch  immer wieder auf sie drauf gerollt und hat sie vollgeschnarcht.

Bei herrlichem WetMarokko%25202010%2520%2540Frank%2520IMG_1544ter geht es  weiter nach FES. Am Stadtring werden wir schon von den Schleppern  erwartet. Einer der Mofa-Scouts erhält nach kurzem Feilschen den  Zuschlag und lotst uns auf einen Parkplatz. Von hier aus geht es direkt  in den Souk. Wie vermutet führt uns der Scout in einen Teppichladen, zum  Schmuckhändler, in einen Kleiderladen, zu einer Apotheke, ein Restaurant und auch zur Ledergerberei, die wir nur durch eiMarokko%25202010%2520%2540Frank%2520IMG_1629n großes Ledergeschäft  erreichen können. Die Aussicht auf die Farbtöpfe der Gerber ist  interessant, aber weder so farbenfroh, wie auf gesehenen Bildern, noch so stinkend, wie schon mehrfach gehört.

In einer alten Karawanse kaufe  ich Stoff für meine Schwägerin Alexandra. Dort hat man eine Weberei  eingerichtet. Hier nach alter Art und Weise gewoben.

Am Ende unserer Rundreise durch  den Souk genehmigen wir uns noch einen super leckeren, unverdünnten  O-Saft. Unser Scout ist nicht so begeistert, weil wir nicht dem  Einkaufswahn verfallen waren. So hat er es plötzlich eilig und  verschwindet sehr schnell mit Erreichen des Parkplatzes, auf seinem  Mofa. Neue Opfer suchen.

fes 2Die Stadtrundfahrt brechen wir  ab, weil fürchterlich viel Verkehr ist und die Hitze nervt. So fahren  wir Richtung Osten weiter. Die Straßen sind gut ausgebaut, schön kurvig  und die Landschaft abwechslungsreich. Auf der Strecke essen wir mal  wieder leckere Köffte.

Wir sehen den ersten richtigen Unfall. Eine alte Karre ist abgeflogen und hat sich überschlagen. Wir fahren Kurve an Kurve durch  einen riesigen Korkeichenwald und treffen auf einem Parkplatz eine nette marokkanische Familie beim Sonntagsausflug. Sie freuen sich, dass es  uns hier gefällt. Die Abfahrt nach Taza hat  italienischen Flair. Offensichtlich gibt es hier heiliges Wasser.  Allenthalben zapfen Leute aus Quellen das feuchte Nass ab. Auch in Taza ist viel los. Gar nicht afrikanisch sieht es hier aus. Es wirkt wirklich  italienisch. Noch dazu, weil jedes dritte Haus eine Kneipe oder ein  Kaffee beherbergt.

Wir kommen im Hotel Dolphin  unter, duschen, trinken das erste Bierchen und starten zum Stadtbummel.  Wir treffen auf einen großen Markt. Die Straßen sind mit unzähligen  Ständen gesäumt. Wir sind überrascht, denn feilschen ist hier nicht  notwendig. Hier hat die Ware meist einen festen Preis. Wir kaufen Süßes - typisch marrokanisches.

 

 

 

                Montag, 03.05.2010

 

 Am Morgen regnet es. Wir gehen frühstücken und als wir endlich starten, kommt die Sonne raus. Taza liegt zwischen dem Mittleren Atlas und dem Rif-Gebirge und ist deshalb sehr regenreich.Marokko%25202010%2520%2540Frank%2520IMG_1736

Über gut ausgebaute, leicht geschwungene Straßen geht es Richtung . Wir biegen zum  ab und fahren durch eine wundervoll grün-brau-gefleckte Bergwelt. Was für kräftige Farben! Schlagartig ändert sich die Stimmung, als wir auf die N8 einbiegen.

Die Reiseführer, das auswärtige Amt und vor allem Mac, haben schon davor gewarnt. Die Gegend ist verseucht von Dealern und solchen, die es noch werden wollen...

An jeder Ecke, auf jedem Platz werden Drogen angeboten. Ja, wir befinden uns mitten im größten Marihuana-Anbaugebiet der Welt!!! Überall will Mac Cannabispflanzen sehen und vor allem riechen. Er will am liebsten bis zur Küste durchfahren, nicht mehr anhalten – weil das gefährlich ist...

Nach Ketama müssen wir aber tanken. Prompt wird Hotte von einem „Geschäftsmann“ angesprochen. Er schaut verwundert auf das Kennzeichen von Hottes BMW, als aus dessen Helm lautstark die wildesten fränkischen Flüche und Drohungen kommen. Was der wohlgedacht hat...

Als wir wieder in Richtung Norden, zur Mittelmeerküste einbiegen, wird die Straße immer schlechter, richtig übel.

 

Wir fahren Kilometer um Kilometer und halten Ausschau nach einen geeigneten Campingplatz oder Hotel. Auf der Karte findet sich ein größerer Ort, in dem es bestimmt ein Hotel gibt. Und kurz davor müssen wir zusehen, wie eine Planierraupe eine Gerölllawine auslöst und der halbe Berg auf die Straße stürzt. Bei uns würde jetzt die Straße für gut eine Woche gesperrt. Hang absichern, Schuttwegräumen usw.

In Marokko dauert das gut eine halbe Stunde. Erboste Auto- und Transporter-Fahrer regen sich fürchterlich auf und so wird der Schauffellader losgeschickt, der die Straße abräumt. Immer wiederrutscht Schutt nach. Gefährlich, aber noch bevor er richtig fertig ist, dränen sich die Fahrzeuge schon an ihm vorbei. Zeit ist wohlauch hier Geld!

Im nächsten größeren Ort bekommen wir eine Unterkunft. Zwar einfach,aber sauber, billig und mit abschließbarer Garage. 10 Euro will der Hausherr, der nebenher noch die nahe Kneipe betreibt, haben. Für ein 4-Bett-Zimmer mit Etagen-Dusche und WC nicht billig. Auf Nachfrage erklärt der nette Herr, dass es der Preis für alle vier wäre...

Das Abendessen nehmen wir beim Hausherrn, der wohl auch noch der Drogenbaron der Gegend ist, ein. Bier, ja das kann er besorgen, aber trinken sollen wir es auf dem Zimmer.

Es scheint so, als ist die Kneipe das Zentrum des Ortes. Jung und Altsitzen beim Fernsehen, spielen Billard oder genehmigen sich eine Haschisch-Pfeife die im Kreis geht. Wir verziehen uns bald, trinken noch unsere Bierchen und amüsieren uns über die vergammelte Duschtüre, das desolate Stehklo und die besetzte zweite Dusche. In der kann man jetzt nicht duschen, denn dort steht eine Waschmaschine und ein Moped.

 

Die Nacht ist etwas laut. Auch wegen des Untermieters nebenan, der schnarcht was das Zeug hält. Ohropax – wie lieb ich dich!

 

 

  04.05.2010                

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Heute ist unser Rückreisetag. Am Morgen stellen wir fest, dass unsere Bikes noch da sind und man offensichtlich über Nacht keiner Drogen am oder im Motorrad deponiert hat. Wir gehen zum Nachbarn zum Frühstücken. Er gibt sich redlich Mühe. Er macht uns leckeren Kaffee, gibt Milch und anständig Zucker gleich mit rein. Wem`s so süß schmeckt... Dazu reicht er frischen O-Saft und schmiert uns gleich Brote. Als er endlich fertig ist, uns Touris zu versorgen, setzt er sich an einTischchen und stopft sich zur Entspannung ein Pfeifchen. Den Geruchkennen wir schon....

Wir satteln die Bikes und halten noch kurz vor der Kneipe. Zahlen müssen wir schon noch. Da bemerken einige der frühen Gäste, dass da eine Frau dabei ist und ihr eigenes Motorrad fährt. Das siIMG_1841nd ungläubige Blicke!

Wir fahren weiter Richtung Norden. Am Strand kurz vor Tetouan trinken wir noch einmal Tee und genießen den Ausblick auf das Meer. Hier wird es bald sehr viel Tourismus geben. Man baut an allen Ecken und Enden. Wir wollen eigentlich nochmals zum Essen bei unserem Freund Rudi Carell vorbeischauen. Daraus wird nichts, denn wir (K1) verfahren uns und kommen so auf die „landschaftlich schöne Strecke“ zum Cap.

 

 

Die Landschaft ist schon schön. Aber die Straßen sind nur noch Schrott. Es gibt ab und zu ein kleines Stück Teer. Zumindest weiß man, dass hier mal geteert war. Hunderte von Lkw sind unterwegs und so staubt es wie blöd. Als wir oben auf dem Pass ankommen, sehen wir, dass dort ein riesiges Schotterwerk ist. Ab diesem Zeitpunkt ist die Straße wieder befahrbar und wir kommen flott voran.

Wir sehen bei Ceuta den neuen Fährhafen, der bald Millionen von Touris ins Land lassen soll. Wir sehen einen tollen Sandstrand und fahren von der Küstenstraße ab. Wir treffen dabei auf ein kleines Restaurant, halten und ordern leckeres Essen. Der Wirt ist gebürtiger Argentinier, lebte 23 Jahre in Köln, hat eine Spanierin geheiratet und hat mit ihr das Lokal in Marokko eröffnet. Wir essen leckeres Rinder-Steak, gegrillten Thunfisch und Spaghetti. Dazu leckeren Wein – im Schutze eines Vorhanges. Dazu gibt es leckeres Weißbrot mit selbstgemachter Knoblauchcreme.

Nach dem Essen fahren wir noch kurz an den Sandstrand, machen Bilder und dann geht’s flott weiter in Richtung Tanger. In Tanger verlieren wir Hotte. Der findet sich aber wieder ein. Hatte ein Spritproblem.

Mit einem Scout organisieren wir flott die Rückreiseformalitäten und fahren danach nochmals in die Stadt. Eigentlich wollten wir den Rest des Tages in einer Kneipe am Hafen verbringen. Aber nachdem ein Schuhputzer – die alte Assel – mit Hotte das Streiten anfängt, haben wir dort kein Ruhe mehr und fahren in den Hafen zurück.

Wir sind die ersten, die auf das Schiff fahren dürfen und bekommen wieder eine ähnlich gute Kabine wie auf der Hinfahrt.

Die Überfahrt ist absolut kurzweilig. Zudem haben wir den Vorteil, zweimal auf dem Schiff schlafen zu können und ausgeruht die Rückreise antreten zu können.Marokko%25202010%2520%2540Frank%2520IMG_0462

Wir kommen flott durch den Zoll und finden gleich unser Auto mit Anhänger. Nur muss erst noch einer aufgetrieben werden, der das Tor aufsperrt. Klappt auch.

Wir verstauen die Bikes wieder und düsen Richtung Heimat los. Ohne nennenswerte Unterbrechungen kommen wir wieder nach Good Old Germany.

Es war ein toller Urlaub, Kindheitstraum und mit Abstand der längste Zeitraum, den ich von zu Hause weg war. Wir sind 5.500 km mit dem Motorrad gefahren und haben gemeinsam bestimmt mehrere Schafe und Hühner aufgegessen. Schön war, dass wir uns immer noch gut verstehen und es einen gab, der nie Magen- oder Darmprobleme hatte;-)

Dass der Urlaub noch dazu äußerst günstig war, freut uns natürlich sehr. Anhänger-Miete, Abstellort und Überfahrt waren von Mac gut ausgesucht und recht günstig.

 

 

 

Insgesamt ist jedem der 4-Wochen-Trip auf ca. 1.250 Euro gekommen!

Reifen exklusive. Aber dafür ist der Vorderreifen noch gut genug, um für2011 noch mit nach Island kommen zu dürfen.

 

  ein unglaublich schönes Land und immer wieder eine Reise wert !

 

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