Frankreichtour 1989
Bretagne, Normandie, Burgund, Loire, Bordeaux
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1989 erschien ein neuer
ApaGuide über Frankreich, damals meiner Meinung nach einer der
lesenswertesten Reiseführer mit tollen Bildern. ApaGuides waren quasi der
analoge Vorläufer für Instagram in Buchform. Beim Durchblättern entwickelte sich sofort der Zwang unbedingt an die Stelle des Bildes aus dem Reiseführer zu fahren....sonst war man gefühlt nicht dort. Die ersten Jahre war das fast ein Zwang, bis wir die den tatsächlichen Wert des Reisens entdeckten. Nicht das Abhaken von Sightseeingspots, sondern das bewältigen der unbekannten Strecke macht den Reiz und tankt einen wieder auf. Aber soweit war ich damals noch nicht. Nach zwei Reisen mit dem Zug ging es damals das erste Mal mit dem eigenen Auto auf Tour. An Frankreich gefielen mir die wunderschön erhaltenen Ortskerne, an denen die beiden Weltkriege wesentlich weniger Wunden hinterlassen haben. |
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Unsere dunkle Vergangenheit
war es dann auch, die uns hier tatsächlich immer wieder mal einholte.
Bei strömenden Regen wollten wir auf der Landstraße eine ältere Frau
mitnehmen. Sie stieg nicht ein und schickte uns weiter. Als wir wenig
später wieder entgegengesetzt an ihr vorbeifuhren winkte sie uns und stieg nun doch ein.
Sie erzählte uns dass sie im Krieg von den Deutschen missbraucht worden
war , deshalb wollte sie mit Denen nie mehr etwas zu tun haben. Nachdem
wir ihr aber eine Mitfahrt angeboten hatten, konnten wir ja gar nicht
mehr so schlimm sein, wie diese Deutschen damals. Wir waren leicht
verwundert, an so was hatten wir im Leben nicht gedacht. Wir wurden danach ziemlich nachdenklich. Wie soll man auf so eine Geschichte reagieren? |
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Die Normandie ist
Geschichte pur...hier herschte wohl über Jahrhunderte Krieg. Dann kam
noch das müstisch kühle Wetter hinzu, wir waren tief beeindruckt. Eigentlich waren wir gerade so auf dem Keltentrip und wir waren auf der Suche nach mystischen Orten. Hier findet man sie. Die Normannen und Angelsachsen haben hier in endlosen Schlachten viel sinnloses Blut vergossen, aber auch tolle Burgen hinterlassen. Im Laufe der folgenden Jahr habe ich es tatsächlich geschafft viele der Bilder aus dem Apa Guide in natura gesehen zu haben. Allerdings ist es heutzutage so, dass man Geheimtipps und angeblich sehenswerte Orte aus Reiseführern lieber meiden sollte, ...die Menge macht das Gift. Mittlerweile steht immer irgendwo ein Kreutzfahrtschiff in der Nähe, dass seine Windjackenträger auskippt. Und diese negative Entwicklung des "Konsumierens" von täglich neuen Häfen und Highlights wird wohl eher schlimmer werden.... |
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