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Radtour Nordthailand  - Nordlaos   2018                       

4 Wochen, 1700 km, 28.000 Höhenmeter

Anreise: Mit Thai Air hatten wir gute Erfahrenung gemacht: 30 kg Freigepäck und Fahrrad hierbei incl. (telefonisch anmelden), dazu 7 Kg Handgepäck, sollten reichen. Kosten: München-Chiang Mai: 680 Euro. Bis Bangkok 550 Euro und weiter mit dem Zug (ca. 15 Euro) wäre billiger, man muss aber den Transport vom Flughafen zum Bahnhof und die riesen Umstände rechnen. Das Gepäck wurde bis Chiang Mai durchgecheckt. An der Immigration in Bangkok muss man ca. 30-45 Minuten rechnen. Also den Weiterflug nicht zu knapp bemessen.

Insgesamt hatten wir 5 Wochen (incl. Flug und jeweils 2 Tage nach Ankunft und vor Abreise in Chiang Mai). Da man dadurch über die zulässigen 30 Tage des thailändischen Visums kommt ist eine Ausreise und Wiedereinreise, z.B. über Laos, zwingend notwendig. Die Einreise auf dem Landweg nach Laos ist nicht an allen Grenzübergängen mit dem Fahrrad möglich (siehe Blog). 

Die Einreise in Laos ist ansonsten problemlos (30 Dollar und ein Lichtbild mitbringen, kostet sonst extra). Ab einer Einreise ab 16:00 Uhr wird eine Überstundengebühr fällig.

Verkehr: Außerhalb von Ortschaften, auf Nebenstraßen praktisch kein Verkehr (Thailand). In Laos nur Mopedverkehr, außer in größeren Ortschaften und Fernstraßen. Die Thais fahren sehr rücksichtsvoll, auch in großen Ortschaften (außer Reisebusse). Die vielen Verkehrstoten erklären sich dadurch dass z.T. 3-4 Leute samt Säugling auf den Mopeds unterwegs sind - alles ohne Helm. Da es keine großartigen Regeln, außer Rücksicht gibt, kommte es selbst bei kleinen Unfällen unvermeidlich zu schweren Körperschäden bis hin zum Tod von den Rollerfahrern, die alles transportieren was drauf passt und oft während der Fahrt noch mit einer Hand telefonieren oder ihr Baby festhalten müssen.


Unterkünfte: Guesthouses findet man überall. Im Hinterland ohne Tourismus muss man allerdings mit großen Distanzen rechnen. Die Hotelportale kann man verwenden um zu wissen wo es welche gibt, wobei die App OSMAnd am genauesten war.  Einen Vorteil bringen sie nicht, den Vermietern ist Buchung vor Ort lieber. Beim persönlichen Erscheinen bekommt man das Zimmer, dass man sich aussucht. Bei booking.com erhielten wir teils die schlechten Zimmer, die sie sonst nicht losgebracht hätten. Es gibt fast immer zu viele Zimmer. Meist waren wir, trotz Hochsaison, in kleineren Ortschaften die einzigen Gäste. Die Thais und noch viel mehr die Laoten sind sehr ehrlich und wir haben in keinem Fall erlebt, dass zuviel verlangt wurde.
 Ein Zimmer kostet ca. 8 Euro (DZ, mit Bad und Lüfter) in Laos und ca. 15 Euro in Thailand. Für 20 Euro erhält man schon bessere, für 35 Euro dann top ausgestattete Zimmer. Wobei man die Installation und die Technik nicht mit europäischem Standtart vergleichen kann. Aber wer will, kann ja zuhause bleiben. Backpackerhostels gibt es schon für 200 Bhat (5 Euro), das sind aber Mehrbettzimmer mit Gemeinschaftsdusche.
In den Zimmern immer erst mal nach Sicherungen suchen! Sind die nicht eingeschaltet, funktioniert oft Warmwasser oder die Klima nicht. Schalter befinden sich nicht oft nicht da wo wam sie erwartet. Klospülung ist in Laos oft ein Schöpfeimer in einem Regenfass. Am besten eigenes Klopapier unterwegs kaufen, da in Zimmer teilweise ziemlich schlechte Papierqualität bereit liegt.  Badeschlappen mitnehmen! Nach dem Duschen ist der Raum oft komplett unter Wasser und man zu Toilette nur mit Schlappen.

Mit Stechmücken hatten wir keine Probleme in den Zimmern obwohl oft die Fenster oder Türen nicht richtig schließen. Wer Ameisenstraßen im Zimmer entdeckt, hier ein Tip: die Beine des Bettes mit Mückenmittel (DEED 40 Prozent) einsprühen. Es kommen keine Ameise und auch sonst keine Insekten mehr hoch (am nächsten Tag liegt aber der Boden voller toter Ameisen).  Das gleiche gilt für Türschlitze: DEED drauf und es kommt nix mehr reingelaufen.


Geld: Am besten Mastercard am Geldautomat (1 Euro Pauschale bei MC, dazu 5 Euro pro Abhebung am Automat) oder Dollar mitnehmen. Wir bekamen exakt den Kurs, wie er im Internet (Währungs-App) stand. Visa am Automat kostete 32 Euro !. Beim Wechseln in Laos muss man wegen der vielen Nuller (einfach 4 Nullen abziehen ergibt den Euro-Preis) ein bisschen aufpassen. Allerdings sind die Laoten so was von ehrlich, die laufen einem sogar hinterher, wenn sie zuviel verlangt hatten. Meist rechnen sie das Rückgeld mit dem Taschenrechner aus und verrechnen sich dann trotzdem zu ihren ungunsten.
Eine Mahlzeit (z.B. Path Thai oder Reis mit Hühnchen) kostet in Thailand in Gaarküchen ca. 1 Euro, in Laos ca. 2 Euro; In Restaurants ca. 4,5 Euro.


Kriminalität: Haben wir nicht erlebt. In Vang Vieng wurde uns die Luftpumpe gestohlen, das ist aber in Backpacker-Gegenden normal.Da gibt es viele Schnorrer die den ganzen Tag überlegen wie sie kostenlos durch den Tag kommen.  Buddhisten hätten wohl Probleme im nächsten Leben. Die Thailändischen Zeitungen berichten ausgiebig über diese Begpacker Einen angeblich ach so armen US-Boy der `ne Zigarette schnorrte haben wir am nächsten Tag als Tuk-tuk-Fahrer wieder gesehen. Wegen diesen Typen wurden zuletzt die Visavorschriften verschärft.
Telefon: Einfach in einen 7Eleven gehen und die Tourist-SIM für 600Bhat kaufen. 4GB, 40 Bhat Telefon, incl., wobei man mit 40 Bhat ca. 1/2 Stunde nach Deutschland telefonieren konnte. Der Verkäufer hat uns die Karte gleich eingerichtet. Pass vorlegen (wird für die Freischaltung fotografiert und an TrueMovie geschickt) und los geht`s.


Einkaufen: Das man angeblich über den Preis handeln soll konnten wir nicht feststellen. Selbst an den Straßenständen steht eigentlich immer der Preis an der Ware oder an den Auslagen. Es kostetes fast exakt überall das gleiche. Egal ob Obst oder Mahlzeiten. Es gibt für alles einen Art Einheitspreis. Wenn man mal weiß, was eine Staude Bananen kostet, reicht es wenn man den passenden Schein überreicht. Teilweise haben wir, wenn es dann doch billiger war, einfach wieder Geld herausbekommen, obwohl die Staude Bananen eh schon nur 20 Cent gekostet hatte. Getränke in den Kühlschränken der kleinen Händler am Straßenrand kosten exakt immer das gleiche. Meist 15 Bhat oder 500 Kib für Wasser oder Coke. Wenn man mal versehentlich einen Tausender hinlegt, wird das halbe Dorf scheu gemacht um Wechselgeld zu besorgen. Es hat nie einer versucht, das Geld einfach zu behalten oder zu wenig rauszugeben. Es gibt eine Unzahl verschiedener Bananen, die ein idealer Snack für unterwegs sind, da sie nicht (wie unsere Bananen) innen braun werden. Selbst 30 Grad macht ihnen nichts aus.


Gesundheit: Über Hygiene sollte man nicht allzuviel Gedanken machen. Bei 30 Grad schmodert alles vor sich hin, was so in der Auslage liegt. Aber: ab 70 Grad ist normalerweise alles tot! Wir hatten lediglich ein einziges Mal Übelkeit obwohl wir wirklich alles (außer allzu schwarze Fleischteile aus den Auslagen) aßen. Eiswürfel, Wassergläser am Tisch, kaltes Hühnchen inbegriffen. Wer empfindlich ist: Cola hinterher oder prophylaktisch Perenterol einnehmen. Die Gaarküchen verwenden große Trinkwasserkanister, die morgens geliefert werden. Die Eiswürfel werden in der kompletten Kühltruhe (blaue oder rote Boxen) ausgeliefert. Obst und Gemüse, selbst Salat haben wir ohne Probleme genossen. Durch die scharfen Zutaten wird die Magensäure angeregt, hilft auch. Gläser werden vorher in kleinen Theken vorher mit kochendem Wasser ausgegossen.

Vom Baden in den Flüssen würde ich allerdings tatsächlich abraten. Von den Hakenwürmern mal abgesehen, sind Flüsse Abwasserkanäle. Es gibt keine Kläranlagen und wer sich umsieht wird feststellen, dass wirklich alles im Straßengraben und beim nächsten Regen somit im Fluss landet. Müllabfuhr gibt es nur in einigen Gebieten in Thailand. Oft wird der Müll dann aber auch nur ein paar Kilometer auswärts in einen Graben gekippt.

Sonnencreme und Mückenmittel: kostet bei 7Eleven 3,-Euro (Lichtschutzfaktor 50) und 4,-Euro (DEED 38 Prozent). Das kann man, auch aus Gewichtsgründen, getrost in Thailand kaufen.


   
Müll: Thailand kommt einem nach einem Besuch von Laos wie geleckt vor, obwohl die Straßen außerorts und speziell in Kurven mit Böschung gerne viel Müll aus dem Auto geschmissen wird. Laos ist entlang der Straßen eigentlich eine komplette Müllkippe. Auch die ärmlichen Dörfer ersticken im Müll, wobei es die Bewohner nicht zu stören zu scheint, dass sie ständig in Plastikmüll treten. Passkuppen und Gedenkstätten (oft an Stellen, wo man ein schwerer Unfall passiert ist) sind reine Müllkippen. Man genießt die Aussicht und schmeißt seine Wasserflasche einfach weg. Entspechend sieht es aus. In 10 Jahren dürfte Laos unter einer 1m Schicht Plastikflaschen bedeckt sein.

   
Ersatzteile: Bekommt man eigentlich nur in den großen Ortschaften, wobei sich die Radgeschäfte auf den Verleih konzentrieren. Ersatzteile waren nicht zu sehen. Eine gut Chance könnte man bei den vielen Reperaturwerkstätten für die Mopeds haben. Die haben meist einen Fundus aus Teilen in ihren Regalen oder kennen jemanden der das Teil hat.

   
GPS: Die Höhendaten der Openstreetmap stimmen oft nicht. Deshalb haben wir die Tourdaten hochgeladen, siehe hier:
Sehr empfehlenswert:
Die App OSMAnd hat eine Suchfunktion (z.B. Unterkunft, Restaurants) die man mit einem Klick auf "Unterkünfte in der Karte einblenden" ständig sichtbar machen kann. Die Ergebnisse sind größtenteils zuverlässig. Die App lässt bis zu 7 Länder kostenlos als offline-Karte herunterladen. Die dazugehörigen Höhendaten kann man sich für 3,95 Euro (weltweit) dazu kaufen. Sehr übersichtlich ist dann die grafische Übersicht des Streckenverlaufes.
Die meisten und kostenlosen POIs gibt`s auf der Karte der Nigthrider (für ganz Südostasien) Die Karte ist sehr übersichtlich, lässt sich super am Garmin zoomen, nur die Höhendaten fehlen eben. Das Garmin Montana kann aber mit beiden Karten gleichzeitig arbeiten, so dass man POIs + Höhenlienien super auf den Bildschirm bekommt. Hier ein Tip: in den Einstellungen unter "Karte > erweiterte Einstellungen > Zoom Maßstäbe > Kartenpunkte " die Einstellung von "automatisch" auf z.B. 1,2  km ändern. Das ist so ungefähr die Zoomgröße bei der man einen wesentlich besseren Überblick auf der Karte erhält, wo Essen, Trinken oder Unterkünfte kommen. Im Automatikmodus blendet Garmin erst bei 80m die POIs ein, was ein viel zu kleiner Maßstab ist und bei einer Streckenübersicht überhaupt keine Vorausplanung zulässt.
Um die geplante Strecke am Navi nicht versehentlich zu löschen (z.B. bei einem Reset der Tageskilometer) sollte man sich seine Tourenplanung auf dem internen Speicher des Handys in einem extra angelegten Ordner Garmin ablegen. Dann kann man die Micro-SD aus dem Garmin in das Handy legen und im Notfall die Tourenplanung wieder rüberziehen.