Patagonien 2017 - MTB

Radtour auf der Careterra Austral

Purto Montt bis Punta Arenas

   
   

08.01.2017 Puerto Montt

 

Die Räder sind heil angekommen. Der Wirt unseres Hotels hat uns 30 Euro dafür bezahlen lassen, dass er uns mit dem Kleinbus geholt hat. Shuttle war im Preis dabei. Das gerne geschachert wird, sollten wir nicht das letzte Mal erfahren.

In Puertu Montt mussten wir erst Mal nach einer Regenjacke suchen, da Hotte seine Jacke in Deutschland auf dem Beifahrersitz liegen gelassen hatte. Glücklicherweise gibt es ein paar gute Läden und in der Shopping Mal auch ein paar Markenoutlets.

Zu Essen gab es riesige Portionen im Tablon de Alca unweit des Shoppingcenter. Abends dann der Schock: auf dem Navi waren keine Daten mehr gespeichert. Wollte dann mit Hilfe des Tablet die Daten aus einem Mailanhang auf die SD-Karte schreiben. Ging auch nicht. Schließlich stellte sich heraus, dass die SD aus dem Tablet eigentlich in`s Navi gehörte. Puh!

   
   

09.01.2017 Puerto Montt - Ensenada (70km)

Raus aus der Stadt muss man erst Mal steil berauf. Wir fahren parallel zur Hauptstraße mit einem breiten Seitenstreifen bis Puerto Varas. Leider regnete es ein paar Mal. Zum Trocknen sind wir dort gleich in das erste schöne Cafe und freuten uns über die ersten Empanadas. Wir wollten hier unsere Reisetaschen, in die wir die Radtaschen gepackt hatten per Post nach Punta Arenas schicken. Leider schloss die Post genau bei unserem Eintreffen.  (13:30-15:00 Uhr)

Weiter nach Ensenada  ging es auf einer ruhigen Straße mit zweispurigem Fahrradstreifen. Unterwegs gibt es immer wieder Cafes und Unterkünfte (Cabanas). Der Campingplatz in Ensenada , direkt an der Abzweigung bietet Grillplätze, WiFi ein Restaurant und überdachte Sitzplätze (5000 Pes)

   
   

10.01.2017 Ensenada   - Puello

Morgens rauscht noch ein Schauer durch. Die Strecke nach Petrohue ist kaum befahren und hat wieder einen zweispurigen Radweg. 6km vor Petruhue wird aus Teer eine Lavapiste auf der Planierraupen die Reste des letzten Murenabganges beseitigen. 2001 taten sie das Gleich an der gleichen Stelle.

In Petruhue erfahren wir, dass angeblich nur die Fähre um 10:30 Uhr Räder mitnehmen kann. Um 15:00 Uh soll zwar eine Fähre fahren, die wäre aber zu klein. Der junge Mann an der Office will seinen Vater per Funk fragen ob er uns trotzdem noch mitnimmt. Wir warten 1 1/2 Stunden und essen Hamburgesa Italiana Premium, d.h. mit einer dicken Schicht Avocadocreme. Lecker. Dann fragen wir nochmal. Eine Antwort gibt es nicht. Des Rätsels Lösung: der Vater ist zwar online, hat aber seine Whatsapp nicht gelesen. Willkommen im 21. Jahrundert. Schließlich werden wir für 17.000 Pes doch noch transportiert. Eigentlich der Preis für die Hin- und Rückfahrt. Egal.

   
    Das Wetter war toll und wir glücklich weiter zu kommen. Entgegen der Tourenbeschreibung gab es in Puello keinen Campingplatz.   Nur eine Station der Conaf, wo man uns seitens der Anwohner empfiehlt  einfach vor deren Eingang das Zelt aufzuschlagen. Ein kleiner Streifen Grün war frei und wir genossen noch das tolle Wetter. Im Laden in Puello gibt es leider nicht viel zu kaufen (keine Eier, kein Brot, keine Zwiebeln, keine Tomaten). Also sollte man sich vorher eindecken. Käse  gibt es übrigens. Abends kam noch eine Gruppe von 25 Wanderern auf den  nicht existenten Campingplatz und verkroch sich schnell in ihre Schlafsäcke. Sie hatten eine Umrundung des Tronador hinter sich.
   
   

11.01.2017 Puello - Bariloche (39 km)

 

Kurz nach Puello passiert man die Grenzstation. Die freundliche Grenzerin hatte Probleme mit ihrem Computer und so beschränkten wir uns auf einen kleinen Smalltalk, während die Zöllnerin aus dem Nachbargebäude schnell unsere Daten aufschrieb. Wir hätten Einreisedokumente für die Räder gebraucht, aber nun reisten wir ja aus, beim nächsten Mal also darauf achten, hieß es. Dann kam ein Hipster-Schnösel mit Marke um den Hals und verpasste unseren Pässen fachmännisch den Ausreisestempel. Vor lauter Lagerfeldparfüm hätte ich fast niesen müssen. 3 km nach Puello kommt übrigens ein richtiger, nicht eingezeichneter Campingplatz bei einem orangenen Haus.

   
   

Weiter geht es einige Zeit dem Tal entlang bis irgendwann der Fluß überquert wird. Neben dem Hinweisschild auf den Tronador-Gletscher steht links noch ein Gebäude. Der freundliche Grenzer notierte sich nur unsere Namen auf einen Zettel und dann geht es weiter, 4 km steil bergauf bis auf die Passhöhe 1096m. Ein paar Radler kamen uns entgegen, aber zu schnell um Infos auszutauschen. Lediglich zwei Belgier auf Liegerädern waren langsam genug bergab und klärten uns über die Fährzeiten auf.

Wir hamsterten uns hoch. Der lose Untergrund aus Flußkies fordert mehr Kraft das Gleichgewicht zu halten als die tatsächliche Steigung. Hotte schiebt eisern hoch. Auf der gesamten Strecke passieren uns zwei kleine Busse. Nach 3 ¼ Std. sind wir oben. Erst Mal Kekse essen und dem Unterzucker entgegen wirken.

   
    Runter geht es dann flott. In Punta Frias am Lago Frias trifft uns der Schlag. Mindestens 30 Leute warten auf die Fähre. Hoffentlich ist sie groß genug. Am Ende des Schottersträßchens liegt das Grenzhäuschen der Argentinier. Der Grenzer erklärt uns, dass es ert um 15:30 Uhr weiter geht. Es könnte auch die Zeit für die nächste Fähre sein. So genau verstehen wir ihn nicht. Tatsächlich kommt um 15:30 Uhr eine Fähre und just in diesem Moment holt uns der Grenzer zurück in seine Station. Ganze drei Sachbearbeiter kümmern sich nun um unsere Einreise. Einen Namen eines Hotels in Bariloche wissen wir natürlich noch nicht. Hotel Pacifico oder Europa ist immer gut.
   
   

Die Fähre fährt wieder weg. Uns beunruhigt nur, dass zwei neue Busse mit potentiellen Schiffsgästen ankommen und vielleicht das ganze Schiff benötigen.

Ein grauhaariger  Mitarbeiter von Touristur kommt auf uns zu. Er erklärt uns die Modalitäten der nächsten Fähre. Wir dürfen auf die Übernächste. Wir legen unsere Taschen zu den Anderen am Steg, geben dem „Cheffe“ Eduardo jeweils 50.000 chil. Pesos und hoffen dass das alles so klappt.

   
   

Eduardo hat sich dann super um uns gekümmert und am Hafen Llao Llao (20km vor Bariloche) kam alles heil und vollständig an. Der Preis von 71 €  scheint hoch. Sieht man aber den Gepäcktransport zwischen den zwei Fähren geht das ganze in Ordnung. Wie oft die reguläre Fähre fährt, ließ sich nicht herausfinden. Wir fuhren quasi als Teil der Reisegruppe von Touristur mit.

 

 

   
    Um 20:30 Uhr kamen wir schließlich am Lago Huapi, bzw. dem Hafenort Llao Llao an. Es gibt hier leider keine Infrastruktur, so dass man min. noch 9km bis zum Campingplatz Circe fahren muss. Mehr war auch nicht drinn, da es ganz schön rauf und runter geht. 800m nach der Fähre hatte noch ein kleiner Laden geöffnet, der eigentlich alles Notwendige anbietet.
   
    Am Campingplatz Cirze (150 arg.Pes) dann eine traumhafte Sicht auf den See mit Vollmond und einem lauschigen Abend mit unserer ersten Flasche Malbek. Wir kochten um 23:00 Uhr unsere Nudeln auf einem zusammengestellten Tisch aus Paletten. Statt Brot zum Frühstück hatten wir uns Puffreis besorgt. Am Campingplatz kann man leider nur mit arg. Pesos zahlen.
   
   

12.01.2017 Ruhetag in Bariloche (15km)

 

Morgens fuhr Kerstin erst Mal zum Geldautomaten, weil wir ja nicht mal den Campingplatz zahlen konnten. Die Sonne sticht, der Wind pfeift, ein traumhafter Morgen. In der Küche des Campingplatzes hatten wir Holzregale für Brot gesehen. Hotte fragte nach Brot, aber es sollen wohl Regale für Holz gewesen sein. Das Holz kann man als Gast für das Grillen seines Asado kaufen können.

   
   

Mit ziemlich starkem Rückenwind geht es Richtung Bariloche. Der Verkehr ist heftig, die Straße eng, ein Seitenstreifen fehlt.

 

In Bariloche noch schnell ein Zimmer gebucht, bei der Suche danach spricht uns eine Besitzerin einer Jugendherberge an. Hotte bekommt noch ein günstiges Einzelzimmer. Ihr Verwandten wohnen in Köln.

   
   

Wir spazieren durch die Flaniermeile und gönnen uns im Mamuschka einen Schokokuchen. Ein Muss! In der Straße der Schokolade (Morena) der Cappuccino dazu ist auch sehr empfehlenswert. Allzu oft werden wir in Chile keinen guten Cappuccino mehr bekommen.

 

Gegenüber unseres Hotels können wir Wäsche waschen lassen. Bis 21:00 Uhr ist alles fertig.

   
    Wir klappern einige Outdoorläden ab, weil Kerstins Schlafsack scheinbar den Geist aufgegeben hat. Im letzten Laden vor Ladenschluss (gegenüber des North Face Ladens) werden wir fündig. Der Laden ist top ausgestattet. Der Besitzer sagt aber selber, dass man manche Marken (z.B. Gore) nicht in Bariloche bekommt. Wir kaufen einen Marmot. Eine ehemalige Nieschenmarke, die nun auch von den Chinesen unter dem Logo vertrieben wird. Die Partei nennt das China+ , man will Endprodukte und nicht nur Vorprudukte für den Weltmarkt produzieren. Bei Klamotten ist die Marche im Outdoorbereich dadurch auf 1000% geklettert.
   
   

Am Abend geht es in`s Bachmann zum Steak Essen. Das beste Steakhouse soll lt. dem Marmotverkäufer das „de Aberto“ sein (Achtung es gibt zwei davon, beide liegen nebeneinander). Leider öffnen lt. des Schlafsackverkäufers die guten Restaurants in Argentinien erst um 20:00 Uhr. Zu spät für uns. Aber die 330 g Ribeye im Bachmann waren auch ein Knaller.

Im Nachhinein eines der besten Steaks der ganzen Tour.

   
   

Mit uns starteten in Bariloche fünf brasilianische Mountainbiker mit Fullys und Gepäck vorne und hinten. Thule Träger machen es möglich. Sie wollen nach Puerto Montt.

 

Die Strecke verläuft zwischen 700 und 1000 Höhenmetern immer an irgendeinem See entlang. Ab der zweiten Hälfte haben wir haben wir sogar Rückenwind. Hotte und ich sind wegen einer ziemlich heftigen Bronchitis angeschlagen. Hotte kann kaum mithalten. Nachts plagt ihn Fieber. In Rio Villegas gab es nur einen geschlossenen Laden und eine Kneipe mit einem Kühlschrank als einzigen Ausrüstungsgegenstand. Die Dame putzte ihre verstaubten Gläser. Essen wollten wir lieber nichts.

   
   

Lt. Markierung / GPS-Daten eines anderen Radlers soll hier am Wendeplatz übernachten möglich sein. Ein Tisch und zwei Stühle im Gebüsch hätte es schon gegeben. Die Dame in der Kneipe verweist aber auf den Campingplatz am Kalleuche del Manso (Straße 83), der liegt uns aber zu weit abseits der Strecke.

Wir hängen noch 10km dran und fahren bis El Fayon wo es lt. Einer Karte aus der letzten Kneipe einen Campingplatz para Cyclista geben soll. Fehlanzeige!

   
    Ein Pärchen aus Brasilien hat dort ihr Lager aufgeschlagen. Die Kneipenbesitzerin leugnet hier einen Campingplatz zu betreiben, obwohl nebenan das Zelt des Pärchens steht. Wasser soll man hier bekommen, Duschen kann man aber nicht. Wir fahren 300m zurück zu der Metzgerei u. Gaststätte wo wir nach einer Hospedaje fragen. Für 250 Pes (15€) bekommen wir ein Doppelzimmer und ein Einzelzimmer. Hinten im Garten kochen auf der Sitzgruppe und freuen uns auf die Dusche.
   
    Abends bringt die Chefin des Hauses noch ein Ferkel mit zusammen gebundenen Beinen zum Schlachten und alle versammeln sich im Gartenschuppen wo das heiße Brühwasser schon wartet.
   
   

14.01.2017  El Fayon – Camping El Pocho bei  El Hoy (70km)

 

Die Strecke, die uns am Vorabend von der Dame am nicht existierenden Campingplatz als „bacho“ beschrieben hatte, war dann ganz schön bergig.

Irgendwann kommt man dann wieder auf 800m und von da an kann man fast bis El Bolson rollen. Der Ort bietet nicht viel. Ein vernünftiges Café zu finden, war gar nicht so leicht. Cerrado ist das Hauptgericht. Man könnte alle hundert Meter Fleisch vom Grill essen, etwas leichteres zu Essen ist jedoch schwierig zu finden. Wir gehen in den Salon de Te und essen die Plato del Dia für 150Pes mit Vorspeise, Lasagne und Espresso.

   
   

Danach wäre unsere Hoffnung El Hoy gewesen, wo wir eigentlich bleiben wollten und die zusätzlichen Kilometer von gestern wieder sinnvoll aufteilen wollten. Es sollten noch Mal 17km mehr werden. Glücklicherweise  ist die Strecke absolut eben.

 

In El Hoy gab uns der Geldautomat kein Geld – Limit erreicht! Der Campingplatz am Ende des Ortes hatte wegen Wassermangel geschlossen. El Nino lässt grüßen! Es soll bereits der zweite, viel zu trockene Winter in Folge gewesen sein.

   
    Kurzzeitig hatten wir mal Hotte verloren, der die Abzweigung zum Campingplatz Smaiat verpasst hatte. Von dort wurden wir 3km weiter geschickt. Dort war auch geschlossen. Auch Wassermangel. So wurden es dann wieder 70km auf dem Tacho.
   
    Am Camping El Pocho sind wir dann aber ganz hübsch unter gekommen und gaben die letzten Geldscheine aus.
   
   

15.01.2017 Campingplatz El Pocho (El Hoyo) bis Gholila

 

Wir verließen die Ruta 40. Schlagartig wird es ruhiger. Auf einer einsamen Teerstraße 30 km bis Gholila mit Rückenwind, ein niederländisches Pärchen kämpft sich gegen den Wind.

 

   
    In Gholila entdeckten wir einen Geldautomat. An der Tankstelle kann man sich stärken. Dann begann die Suche nach einem Campingplatz. Der ausgeschilderte Platz war angeblich geschlossen, weil das Gras im Garten so schön grün war und wir es mit den Zelten wieder platt gedrückt hätten. Ein Schild „Camping“ am Grundstück bedeutet also nicht, dass man ohne Probleme aufgenommen wird. Im Laufe der Zeit sollten wir noch feststellen woran dies lag.
   
    An der Information im Ortsinneren gab es WiFi und einen Stadtplan. Darauf ein weiterer Platz bei einem Kramerladen. Gute Wiese, der Rest recht übel. Die geschäftstüchtige Dame wollte trotzdem 120 arg.Pes. haben.  Die Dusche bestand aus einem 6L Boiler, den man erst volllaufen und dann 20 min. warten musste, damit ein 3 cm breiter Duschkopf sein Werk tat.
   
   

Die Nacht war ein Alptraum. Hundegebell von gefühlt 100 Hunden, die sich gegenseitig jedes Mal aufweckten um weiter zu bellen.

 

Am nächsten Morgen mussten wir feststellen, dass es 2km ortsauswärts einen schönen Campingplatz (El Paraiso) gegeben hätte (als POI bei meinen Tourdaten abgespeichert). .

   
   

16.01.2017 Gholila – La Bolsa

 

Morgens klappen wir die Läden ab nach Verpflegung für unterwegs. Hotte hatte plötzlich einen Platten. Die Bäcker macht erst um 16:00 Uhr auf, also gab es als Ersatz Zwiback.

In einer Verdura kaufen wir Tomaten. Die Verkäuferin kommt danach noch mal gelaufen und schenkt uns 5 tolle Äpfel. Das erste Positive an  Gholila.

   
   

Wir treffen am Ortsausgang einen Australier der eine Runde Puerto Montt – Carretera – Bariloche fährt.

Die weitere Strecke beschreibt er als sehr rau. Er sollt Recht behalten. Zudem setzte heftiger Wind ein und vor uns lag eine Regenfront.

 

   
    In La Bolsa überlegten wir im viel zu teuren Café (links) ob wir weiter fahren sollten. Als es nicht besser wurde, suchten wir eine Cabana. Ein junger Chilene lud uns zu sich in den Campingplatz am Ortseingang ein, dort soll es traditionelles Essen und heiße Duschen geben. Eine Cabana soll es hier nicht geben. Nicht die letzte falsche Auskunft hier, wenn einer ein Geschäft machen will.
   
    Tatsächlich gab es rechts der Straße mehrere herrliche Cabanas  (La Mamia) für 950 arg.Pes komplett für 3 Personen. Ein kleines Häuschen mit Küche und Grill. Auch dieser Besitzer probiert es, ob er ein paar naive Touris vor sich hat. Erst meint er, er hätte nachgezählt und festgestellt, wir hätten ihm zu wenig bezahlt. Als er Widerspruch erhält, meint er: „oh, dann hat der Wind das Geld davon geweht!“. Später will er uns noch 6 Euro für Feuerholz abkassieren. Wir bleiben hart und geben ihm nur 3.
   
   

Auf dem Grill bereiten wir Rindfleisch zu, was es in der Metzgerei oben an der Hauptstraße gibt.

 

Mit dem nachlassenden Stürmen und den roten Wolken ein toller Abend.

 

   
   

17.01.2017   La Bolsa – NP Alcera – Villa Futalaufqen

 

Traumhafte Strecke, guter Schotter, herrliche Seen. Unterwegs gibt es ein paar markierte Campingplätze die tatsächlich aber keine sind. Teilweise sind sogar Verbotsschilder angebracht und die Carabiniere überwachen dies.

   
    In Futaleufqen sind wir Essen gegangen (Los Maitenes), aber nur die Empanadas waren empfehlenswert.
   
   

18.01.2017  Lago/Camping  Futalaufqen  - Eco Parking 16km nach Trevellin

 

Bis Trevellin gute und ruhige Strecke mit tollen Fernsichten. Uns kam ein Engländer aus Ushuahia entgegen. Er hatte bisher nur schlechtes Wetter. Gegenwind sowieso.

   
    In Trevellin gab es wieder kein Geld am Automaten. Das Gerät aktzeptiert nur lokale Karten. Mit einer ziemlich umständlichen Prozedur tauschte ich 100€ in der Bank um. Als das Ganze erledigt war, schloss man hinter mir die Bank. Glück gehabt, sonst hätten wir gar kein Geld mehr gehabt.
   
    Wir campen auf dem Eco Parkin in Trevellin, ein wirklich toller Platz (160arg.Pes).
   
   

19.01.2017 Trevellin – Lago Laconao (48km)

 

Anstrengende Strecke auf Flussbettniveau. Hotte stürzte bei einer der steilen Abfahrten und riss sich die Tasche und einen Schuh auf. Der chilenische Zoll und die Einreise verlief problemlos. Der argentische Zöllner fragte noch spöttisch: „was wollt ihr denn in Chile? Da regnet es doch nur!“

   

Auf dem Einreiseformblatt gibt es eine Spalte mit der Frage nach der Herkunft. Dort muss Argentinien eingetragen sein und nicht das eigene Heimatland, sonst darf man das ganze Formblatt nochmals ausfüllen.

 

In Futaleufu war der Geldautomat mal wieder geschlossen. Verzweiflung machte sich breit. Woher jetzt an Geld kommen? Der nächste ATM liegt lt. GPS in Coyhaique und dorthin haben wir immerhin noch 5 Tage zu radeln.

   

Hotte hatte zu unserer Überraschung noch 400 Euro in bar einstecken. Wir probierten es um 16:00 Uhr noch Mal bei der Bank, vielleicht ist er ja mittlerweile aufgefüllt. Und tatsächlich, endlich wieder „flüssig“!

Auch Geldautomaten haben also eine Mittagspause.

   

Nun konnten wir auch unsere Taschen in denen wir während des Fluges unser Gepäck transportiert hatten nach Punta Arenas schicken. Immerhin hätten wir sonst 2kg an Taschen sinnlos herumfahren müssen.

 

Die weitere Strecke war dann sehr hügelig und anstrengend. Am See Laconao gibt es einen kleinen Campingplatz mit einem traumhaften Stellplatz direkt am Wasser und einem atemberaubenden Blick über den See. Eine echte Entlohnung für die Strecke. Außer Wasser hat der Platz keinen Service.

     
   
   

20.01.2017 Lago Laconao – Villa St. Lucia (64km)

 

Gleich morgens trafen wir ein Pärchen mit einem Lastenrad und Anhänger + 3 Kinder und schwangerer Mutter mit Rad und Gepäcktaschen. Sie drehen ein Runde von Puerto Montt über Chiloe bis Futaleufu und zurück.

Bis Punta Arenas wunschen sie uns viel Spaß und wenig Wind.

Die ersten 30km war es super flache Strecke und glatter Belag mit toller Aussicht auf den parallel fließenden Rio Futaleufu, wo sich scheinbar die Massen beim Rafting hinunterstürzen. Zumindest kommt ständig eine Ladung Kleinbus mit Raftinganhänger vorbei.

 

Nach der Brücke über den Rio Frio wurde es heftig. Loser Untergrund und einige knackige Steigungen bis man am Lago Yelcho ankommt. Toller Blick wie in einer Fjordlandschaft.

Zum Schluss (ca. 5km vor Villa St. Lucia) wird es noch Mal steil. Wenn man nicht genau die richtige Linie erwischt, weil z.B. einem Auto ausweichen muss, kommt man schnell in`s Rutschen.

 

In Villa St. Lucia gibt es einige kleine Läden. Der erste von Norden auf der Hauptstraße hat auch Bier und Wein.

Nach vier Kilometer hinter St. Lucia bietet ein Landwirt seine Wiese als Campingplatz an. Es gibt Wasser aus dem Bach und eine Campingtoilette (sauber!) für 2000 Chi.Pes.

 

Das Wasser muss natürlich abgekocht werden. Abends kommen noch zwei Backpacker aus Israel hinzu, in der Hoffnung, nicht bezahlen zu müssen. Prompt kommt jedoch der Wirt von gegenüber gelaufen und kassiert.

 

 

   
   

21.01.2017   St. Lucia – La Junta (65km)

 

Morgens war es noch stärker bewölkt, aber die Sonne kam schnell heraus. Bei Kaiserwetter ging es dann ca. 30km auf Teer weiter, dann wurde es übel.

 

Ziemlich grober Kies auf der Piste! Man muss immer wieder ausweichen und die passende Fahrspur suchen. Glücklicherweise fahren nahezu keine Autos auf der Strecke.

Außerdem gibt es viele heftige Gegenanstiege, so dass die Sache ziemlich anstrengend wird.

15km vor Junta kam dann wieder frisch geteerte Strecke – eine Wohltat.

 

In La Junta haben wir erst Mal eingekauft und Kaffee getrunken. Wie soll es weiter gehen? Die beiden Campinplätze im Ort sind alles andere als einladend.

Wir gehen erst Mal Essen (Comiada Rapido) bevor wir weiter auf die Suche gehen. Vor dem Ort auf einer Anhöhe hätte es einen schönen Campingplatz gegeben, wir wollen aber nicht wieder 4km bergauf zurück fahren. Wir nehmen am Ortseingang (Norden) eine Cabana für 40.000 Pes. (5 Betten, Bad, WC, Küche, großes Wohnzimmer, WiFi)

 

   
   

22.01.2017 La Junta – Puyuhuapi (65km)

 

Ca. 20km Teer auf ebener Strecke bis zum Hotel Pangue wo man Essen gehen kann aber auch ein Café con Leche gereicht wird. Nicht mal teuer. Wir müssen immer wieder festellen, dass entgegenkommende Radler es scheuen, sich etwas zu gönnen und an solchen tollen Stellen vorbei fahren.

300m nach der Hoteleinfahrt beginnt eine Piste die allerdings in einem super Zustand ist bis Papahuapi.

 

Auch wieder ein schmuckloses Dorf mit einem Restaurant/Bar und ein paar Hospedajes. Der Ort ist voller Radfahrer. Viele scheinen am Überlegen zu sein, ob sie hier bleiben oder weiter fahren sollen.

Wir haben auf der Strecke zwei sehr junge Chilenen kennen gelernt und sind ca. 2 Stunden mit ihnen gefahren. Der eine spricht gut Deutsch, kommt aus Conception und hat schon mehrere Radtouren in Europa gemacht. Eine seiner vielen Fragen: „was haltet ihr von den vielen Flüchtlingen“. Er bekommt eine diplomatische Antwort.

Ab Papahuapi ist die Strecke dann noch im Bau. Auf den nächsten 25 km geht es nur Stop and go weiter. Immer wieder müssen wir wegen Baggerarbeiten stehen bleiben. Einmal stürzt sogar eine Felswand ab und der Baggerfahrer hat Mühe rechtszeitig rückwärts zu fahren. Die Situation ist angespannt. Eingeschlossen zwischen zwei Baustellen warten wir geduldig bis wir schließlich zum Campingplatz Las Toninas (10.000 Pes/ 3 Personen) weiter fahren können.

Die Wirtin ist sehr geschäftstüchtig und packt ihren Platz voll. Es wird ständig frisches Brot verkauft. Wer höflich fragt, bekommt auch Bier (natürlich nicht offiziell).

Abends packt sie eine 8-köpfige Truppe junger Chilenen in eine winzige Ecke des Platzes. Sie sind auch mit dem Mountainbike hier, diese Art zu Reisen wird gerade Mode in Chile. Die Ausrüstung ist noch etwas rudimentär, alle haben allerdings Ortlieb-Taschen.

Abends wird am Strand Feuer aus Treibgut gemacht, Goyaparty-light.

   
   

23.01.2017 Camping Toninas – Amengual (70km)

 

Morgens eigentlich noch passendes Wetter. Es ging zunächst in`s Landesinnere bevor im NP Queulat der 550 Meter hohe Pass bis zum Bosque Escantado zu überwinden ist. Eine Schinderstrecke bei schlechtem Wetter und Regen von der Seite. Bergab kam uns ein Mädel in kurzem T-Shirt entgegen. Sind wir schon so alt?

Oben am Pass haben wir unsere mitgebrachten Tortas gegessen und ziemlich gefroren.

 

Bei der Abfahrt trafen wir wieder  auf die beiden chilenischen Jungs, die ohne warme Kleidung ziemlich verfroren hinunter zitterten. Sie bogen, wie die meisten an der Kreuzung der Ruta7 zur X25 nach Puerto Cisnes ab.

Hotte verlor bei der Abfahrt ein Glas seiner Sonnenbrille.

 

10km vor Amengual bei km 140 steht ein kleines gelbes Häuschen in dem die Mutter mit Tochter frischen Kuchen verkauft. Eigentlich sollte es hier einen Campingplatz geben. Wir sahen keinen. Wir tranken heißen Kaffee mit Kuchen aus Ei-Schaum und warteten auf Hotte, der verzweifelt sein Brillenglas suchte.

 

Dann sprach uns die Frau vorsichtig durch ihr Fensterchen an und fragte: „room?“

Wir bejahten natürlich sofort, da wir nass und durchgefroren waren. Sie zeigte uns ihre kleine schnuckelige Cabana im Grundstück. Wir waren glücklich und konnten so auf dem Ofen unsere nassen Sachen trocknen.

Einige der anderen Radler die wir später trafen wären glücklich gewesen, wenn sie von der Frau auch nach einem Room gefragt worden wären.

 

 

 

   
   

24.01.2017   Amenguel – Manihuales (68km)

 

Tolles Wetter von Anfang an. Einsame Strecke, leicht hügelig auf Teer. Einzige Einkehrmöglichkeit ist die Hosterie nach Amenguel die man sich aber getrost sparen kann, da auch das WiFi nicht funktioniert. Der Café aus der Mikrowelle war typisch für die scheinbar US-amerikanische Besitzerin.

 

Mittags Rast in der Agritourismo (ein Campingplatz am Lago Aguirre Cerda). Schöne Lage am fotogenen Ufer, die Einrichtung unterirdisch. Service gab es keinen, bzw. haben wir erst gar nicht probiert.

 

In Manihuales wird es dafür wieder besser. Café und Orangensaft, dann Einkaufen.

 

Der Campingplatz am Ende des Ortes hat eine positive Überraschung parat: gute Duschen!, top WC, WiFi, eine schöne Wiese und wir sind zunächst die einzigen Gäste.

Einige weitere Gäste kommen erst spät abends und sind am Morgen schon wieder weg. „Südamerika in 10 Tagen“ scheinbar.

   
   

25.01.2017 Manihuales – Coyhaique (90km)

 

Hier habe ich es versäumt, Eintragungen im Tagebuch zu machen.

 

Wir schlendern abends durch Coyhaique und entdecken das Chelenko. Eine In-Kneipe mit leckerem Essen direkt in der Fußgängerzone. Wir gönnen uns hier  400gr. Steaks und sind begeistert.

Auf den Straßen sind ein paar Gaukler unterwegs. Der Wochenmarkt verkauft Handarbeiten. Leider ist nichts tolles für uns dabei, wir hätten sowieso jetzt noch Probleme etwas bis Punta Arenas zu transportieren.

   
   

26.01.2017 Coyhaique

 

Wir gönnen uns einen Ruhetag und probieren ein anderes Steakrestaurant aus. Die Hosteria Patagonia ist zwar edel und das Fleisch super zart, aber irgendwie behagt uns das Chelenko besser.

 

Dort amüsieren wir uns über eine Japanerin die sich nach der Bestellung vor einem 30cm Hamburger überwältigt sieht.

 

Einen Malbec kennt man hier, nur wenige Kilometer von der argentinischen Grenze entfernt nicht, so dass wir Vino tinto (Camanere) trinken.

   
   

27.01.2017 Coyhaique – Cerro Castillo Rangerstation (80km)

 

Sind bis auf 1000 Meter hoch zur Rangerstation gefahren. Eine gute Strecke mit stetiger aber machbarer Steigung. Camping kostest 5000 Pes für 3 Personen (Einheitspreis pro Party). Jeder Stellplatz hat eine kleine Schutzhütte dabei.

 

Uns folgt ab El Blanco ein Hund. Wahrscheinlich hatte ihn die 15-köpfige Radgruppe aus Buenos Aires gefüttert, weshalb er uns nicht mehr von der Seite wich. Er lief einfach immer bei den schnellsten Radlern vorne mit. Wir mussten ihn zwei Mal an einen kleinen Bach locken, sonst wäre er uns wahrscheinlich verdurstet bei Hitze.

 

Im Reservat sprang einer der Ranger aus seinem Auto und erklärte uns Hunde seien im Reservat verboten. Wir erklärten, es sei nicht unser Hund. Er nahm dann eine Schnur und brachte den Hund mit dem Pickup weg.

 

Abends war es bitter kalt. Wir unterhielten uns länger mit einer Schottin, die nach Kanada ausgewandert war. Sie wohnte am Yukon.

Sie freut sich immer wieder über Deutsche, weil es wohl die einzigen sind, die mit dem Wort Yukon etwas anfangen können. Als wir sogar Whitehorse kannten, war sie happy.

Sie erzählte es gäbe von Whitehorse nur drei Verbindungen mit dem Flugzeug. Zwei nach Kanada und eine nach Frankfurt. Vielleicht erklärt sich so der Umstand, dass ihr Ort bei uns bekannt ist.

 

Beide Kanadier sind äußerst sparsam bepackt und wollen bis 10.02. in Puerto Natales sein um von dort mit dem Bus zurück zu fahren.

   
   

28.10.2017   Cerro Castillo – Bush-Mann

 

Erst noch hoch auf 1120m auf angenehmer Strecke, wenn auch der Pass ziemlich lange auf sich warten lässt.

 

Ein völlig unspektakuläres Schild „1120m“ zeigt den höchsten Pass der Carretera Austral an.

 

Dann schöner Downhill mit tollem Blick auf die Cerro Castillo.

 

   
   

Im Ort gibt es mehrere Bars u. Restaurants. Wir nehmen wg. WiFi gleich eines am Ortseingang links. Neu, schön und nobel. Und nicht gerade billig. Wir essen Salat und Pizza für je 7000 Pes.

 

Danach geht es weiter auf übelster Schotterpiste, losen Steinen und steilen Anstiegen mit heftigem Gegenwind. Die Autos stauben uns ein, dass die Zähne knirschen.

 

Der Campingplatz Los Nires linkerhand ist sehr schön aber mit 8km noch viel zu nahe an Villa Cerro Castillo. Wir wollen zum nächsten Platz namens Bosco. Uns begleitet nun zum zweiten Mal Katie aus Baltimore. Den Platz scheint es nicht mehr zu geben, oder er ist der Straßenbegradigung zum Opfer gefallen.

 

   
   

 

   
   

Wir fahren also weiter durch sumpfiges Marschland bis links ein alter Reisebus steht. Der ziemlich betrunkene Besitzer winkt uns gleich herein wir sollen bei ihm Übernachten.

Er stammt aus Santiago de Chile und hat Frau und Kind verloren, eher wahrscheinlich wurde er hinausgeworfen.

 

Wir zelten auf seiner Wiese während er betrunken am Tisch schläft. Er hält sich ein paar Schafe, Kaninchen und ein paar Hunde. Wir kochen Nudeln und trinken Camanere aus dem Tetrapack, wovon auch unser Gastgeber einen Becher bekommt.

 

Ein armer Kerl.

   
   

29.01.2017 Bushman – Bahia Murta

 

Anfangs noch heftige Strecke. Nach 2km hinter dem Bus gäbe es auch noch ganz gute Stellen zum Übernachten (eine Fähre zum anderen Ufer des Flusses mit freien Stellen).

 

Es regnet immer wieder leicht. Die richtige Kleidung zu finden ist schwierig. Meine Jacke von Mammut ist ungefähr so regendicht wie eine Rolle Krepp. Sie saugt sich sofort voll und ich friere. Hatte sie nach dem Kauf extra nicht genutzt, damit die Imprägnierung hält. Dies tut sie genau einen Tag. Bei einem Preis von 360,- Euro eine Frechheit.

 

   
   

Die nun wieder im ursprünglichen Zustand befindliche Straße lässt sich dafür schöner befahren und streckenweise ist sie sogar schön glatt. Meist geht es relativ flach bis zu einem Pass auf 600m (Schild) bei dem es dann in steilem Downhill zum Rio Murta hinunter geht. Nach zwei heftigen Gegenanstiegen fährt man flach weiter dem Fluss entlang und kann so einige Kilometer fressen.

 

Kurz vor der Abzweigung zum  Residential Patagonia Hostal nehmen wir gleich links die erste Hospedaje. Katie ist scheinbar weiter gefahren, wir treffen sie erst am nächsten Tag.

Sie ist klein aber familiär. Für 7000 Pes bekommen wir Suppe, Kalbsfleisch, Salat und Pudding und „feiern“ mit einigen Bier Hottes Geburtstag.

   
   

30.01.2017 Bahia Murta – Puerto Tranquilo (27km)

 

Wir treffen wieder auf Katie und die Kanadier. Die Strecke ist leicht zu fahren.

Wir kaufen ein und holen uns die Infos für eine Bootstour zu den Marmoles.

Es ist zu windig an diesem Tag, trotzdem starten abends noch einige Boote wie auf Kommando in die tosende Gischt.

 

Wir reservieren bei Matha für den nächsten Morgen 4 Plätze auf einem Boot. Es hieß man müsste zu viert sein, damit es einigermaßen günstig bleibt. Katie hat dies wohl in einem der vielen Blogs gelesen. Eine Mär, wie viele der Geschichten, die von Backpackern verbreitet wird. Der Preis ist einheitlich, egal wie viele Leute mitfahren. Es fahren auch alle Boote die gleiche Strecke und sogar nahezu zur gleichen Zeit.

   
     
   
   

Wir gehen Essen in der Cerveceria Rio Tranquilo. Ein super selbstgebrautes Bier und leckeres Essen. Hotte lädt die Kanadier, Katie und uns zum Geburtstagsessen ein.

 

Wir mieten uns eine Cabana am Ortseingang für 4500 Pes. Da noch ein komplettes Zimmer übrig ist, bieten wir es Katie an, die auch ziemlich durchgefroren ist. Auf dem Ofen können wir unsere Sachen trocknen.

Die Wirtin meint, es gäbe dieses Jahr keinen Sommer, der fällt aus. Irgendwie wird es nicht warm. Sie sollte NICHT Recht behalten, denn ab dem nächsten Tag wurde es endlich sonnig.

 

   
   

31.01.2017  Puerto Tranquilo – Puerto Bertrand

 

 

Morgens hatten wir super Wetter für die Bootsfahrt zu den Marmorhöhlen. Da Licht scheint morgens direkt in die Höhlen. Es wäre ein Fehler gewesen, abends zu fahren.

 

Insgesamt starten nur ca. 6 Boote auf den See (10.000 Pes) Es gibt ca. 10 Anbieter und genug Platz. Wir sind 7 Personen im Boot. Man hat genügend Zeit für Fotografieren.

 

Die Höhlen sind traumhaft und man sollte sie nicht auslassen! Auch wenn dies manch Einem zu tourimäßig ist. Man könnte auch mit einem Seekajak fahren.

Es gibt sogar eine Wanderung dort hin. Man sieht dann allerdings nur die Cathedral.

   
     
   
     
   
    Die Weiterfahrt ist erst grausam. Wellblech, dafür aber eine gigantische Sicht auf den Lago General. Ab der Brücke dann ein top Belag, so dass selbst der letzte kleine Pass kein Problem mehr ist. Dort, am El Canal, hat man eine tolle Sicht auf den Hielo campo del nort. El Canal ist kein Ort aber es gibt einen km weiter links einen Campingplatz (siehe POI).
   
     
   
   

Ein Pärchen aus den USA entschließt sich hier zu bleiben, da angeblich nichts mehr kommt. Es gibt aber noch 3 Campingplätze auf der Strecke. Wir fahren mangels Verpflegung aber an den Campingplätzen vorbei.

 

In Puerto Bertrand wird es dann schwierig etwas zu finden. Der Ort liegt steil am Seeufer und es gibt nur einen Platz zum Zelten im Garten einer Hospedaje. Für 5000 Pes dürfen wir dafür die Küche nutzen. Ein chilenisches Pärchen schmeißt die Besitzerin kurzerhand hinaus, da sie nicht zahlen wollen. Mit den Chilenen hätte sie immer wieder Probleme, da sie zwar Reisen wollen, aber kein Geld haben und dann bei den Preisen noch verhandeln wollen. Hier ging es wohl konkret darum, wie oft die Küche genutzt wurde. Der Junge wollte Preisabzug, weil er nur einmal in der Küche war. Er packt sein Zelt und seine Dreadlocks zusammen und beide suchen sich unten an der Straße im Wald einen Platz.

 

Dort hat wohl auch Katie genächtigt, wie wir später erfuhren.

   
     
   
   

01.02.2017   Puerto Bertrand – Cochrane (47km)

 

Eine lange zähe Steigung. Schwierige Strecke auf den Kurven bei denen man ganz schön aufpassen muss. Viel Wellblech.

 

Abends treffen wir wieder auf unsere US-/Kanada-Freunde und essen Pizza mit viel Käse und Bife al Pobre in einer kleinen Brauerei nahe des Dorfplatzes.

 

Ich besorge mir in einem Hardwarestore noch Schleifpapier für mein Kettenblatt. Sobald es dreckig und voll Sand ist, bleibt die Kette daran hängen und blockiert. Hatte ein 9er-Kettenblatt (20 Zähne) auf meine 10-fach-Schaltung montiert. Das rächt sich jetzt. Mit dem Schleifpapier „made in Germany“ funzt es dann wieder.

Das Schleifpapier muss schon länger im Laden liegen, da die Fa. Bosch bei uns längst alles in China produziert.

   
     
   
   

Nachts war es ziemlich laut auf dem winzigen Campingplatz in Cochrane (es gibt 2 Plätze), weil mitten in der Nacht die Backpacker noch ihr Glück ohne Bezahlen probieren. Morgens packen sie dann vor 6 ihr Zelt um an der Kreuzung die Ersten zu sein, die den Finger hoch halten. Einige Schnarcher waren natürlich auch neben uns. Die haben dann aber länger geschlafen.

 

Bei soviel Publikum bleibt natürlich der Ärger nicht aus. Zwei Kaliforniern wurden die Eier gestohlen. Wir hatten nur mitbekommen, dass zwei ziemlich laute Brasilianer sich Eier gebraten hatten.

   
   

02.02.2017  Cochrane – Lago Varga

 

Erst wieder schwierige Strecke bis man den Pass auf 440m erklommen hat. Downhill geht es wieder auf 200m, verbunden mit einer Richtungsänderung. Immer schwierig wenn vorher Rückwind herrschte. Nun setzt Regen ein und der Wind kam seitlich.

 

Wir mussten uns entscheiden noch 20km zu fahren und somit heute wieder 70km. Morgen wären es dann nur 50km.

Die Strecke am See war super flach und herrlich zum Kilometerfressen. Dann nach 18km eine kleine Steigung und wieder ein 9km flaches Stück. Zum Schluss noch ein 2km langer, schöner Downhill.

   
   

Das Camp am Lago Varga hat nicht nur einen Campingplatz sondern auch (bei Regen) ein Zimmer mit 4 Betten und einem super Bad.

Konnten in der Küche am Ofen kochen. Der Wirt wohnt hier im Sommerhalbjahr. Er war ziemlich verfroren und heizte ganz schöne ein. Am nächsten Morgen wollte er wegen ständiger Kreislaufschwierigkeiten zum Arzt fahren. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist er dazu zwei Tage unterwegs! Seine Familie wartet das halbe Jahr in Santiago de Chile.

Der Platz ist schön angelegt mit eigenen Überdachungen für den Essplatz.

 

Abends setzte der Wirt noch seine Bäckerhaube auf und backte Brot.

Strom gab es nicht, da der Generator zur Reparatur in Cochrane ist.

Ein sehr einsames Leben ohne Telefon, seine Antenne für den Fernseher geht nur manchmal. Dafür hat er hunderte von Büchern auf dem Boden gestapelt.

 

 

   
   

03.02.2017  Lago Varga – Caleta Tortel

 

Bis zur Abzweigung nach Yungay eigentlich eine super Strecke und ziemlich flach. Auf beiden Seiten hat man immer wieder super Sicht auf Gletscher und Wasserfälle. Leider ist das Wasser meist sehr moorig und weniger geeignet für die Fahrradflasche.

 

An der Abzweigung geht es steil nach Yungay hinauf und steil nach Tortel hinunter.

Die Strecke nach Tortel war frisch mit einem Caterpilar abgezogen worden und somit fast nicht befahrbar. Man sinkt mit den Reifen ein und muss sich mit Mühe eine feste Fahrspur suchen. Gut dass fast keine Autos hier fahren.

 

Tortel ist keine Perle wie es oft beschrieben wir, eher ein vor sich hin verfaulender Ort. Der lange Steg entlang der Küste ist ganz nett gemacht, man darf aber nicht rechts und links hinunter sehen, was im Meer schwimmt. Es tut sich aber einiges, immerhin haben einige Häuser bereits schwimmende Kläranlagen.

   
   

Es war gar nicht so leicht etwas gutes zu Essen zu bekommen. Obwohl man am Meer wohnt gibt es nur Zuchtlachs und keine frisch gefangenen Fische.

Wir gehen in`s El Mirador und sind sehr enttäuscht.

Wir sind ja eigentlich hart im Nehmen, aber Brösel in der Tasse und Sand im Cola und das bei einem Menüpreis von 9000 Pes. Wobei der zweite Gang eine Aprikosenscheibe aus der Dose ist – heftig. Zu Trinken gab es nur Softdrinks. Als ich die Kühlschranktüre öffnen wollte, musste ich feststellen, dass dieser gar keine Glastür hat. Sie war weggebrochen.

Schade um den anstrengenden Weg dorthin. 

 

Wenn man die Treppe hinunter gelaufen ist gibt es rechts einen ganz gut ausgestatteten Supermarkt.

 

Unsere Cabana   war sehr gut. Modern und gut gestaltet. Auch die Instalation war mal halbwegs funktionierend. Eigentlich war nur Platz für 2 Personen. Hotte legte sich also in die Küche.

 

Abends war die Szenerie mit der untergehenden Sonne im Hafen ganz schön.

   
   

04.02.2017 Tortel – Rio Bravo (43km)

 

Gleich morgens fuhr Katie an unserer Cabana vorbei und wurde von Hunden verfolgt. Sie hatte nicht viel Zeit weil sie die Fähre bis 12:00 Uhr über den Rio Bravo noch schaffen wollte.

Wir hatten die Schilder gelesen waren uns aber nicht einig welcher Fahrplan nun gelten sollte.

Wir spekulierten darauf, dass auch um 15:00 Uhr noch  eine Fähre fährt. Die ersten 22km zurück bis zur Abzweigung nach Yungay  vergingen wie im Flug. Von den Straßenarbeiten vom Vortag war nichts mehr zu sehen. Scheinbar hatten die Autos den Belag über Nacht platt gedrückt.

   
   

Von 0 auf 350m ging es erst Mal in zwei steilen Serpentinen. Doch man ist noch lange nicht oben, es geht immer wieder hoch auf 400 mit einigen Gegenanstiegen. Insgesamt sind es drei größere Anstiege. Oben am „höchsten“ Punkt schlossen auch die beiden Kanadier wieder auf und begleiteten uns bis zur Fähre. Sie hatten auch von einer 15:00 Uhr-Fähre gehört.

 

Tatsächlich! Um 15:00 Uhr fuhr sie. Daneben ein Kiosk mit Kuchen und Kaffee, Sandwiches und alles an Zutaten, was man für die beiden nächsten Tage brauchen würde. Es gab auch Nudeln in verschiedenen Variationen. Ich erwähne dies nur deshalb so ausführlich, weil in unserer Streckenbeschreibung stand es gäbe nichts zu kaufen und das Kaffee hätte nur eine Stunde vor der Fähre geöffnet.

   
   

Die Fähre ist übrigens kostenlos! Am Ende des Fjordes saßen schon wieder wartende Backpacker um einen Dummen zu finden. Das erwähne ich auch deshalb so ausdrücklich weil wir oft genug gehört haben wie sie sich darüber unterhielten, wie man die Leute ausnützt.

 

 

Wir fuhren weitere 18km und stellten fest, dass es viel zu schade wäre hier am Rio Bravo nicht eine Nacht zu bleiben.

Wir fanden einen super Platz mit Wiese, Treibholz und Frischwasser aus einem Bach direkt am Rio Bravo. Genügend Essen hatten wir ja bis hierher geschleppt.

 

   
   

05.02.2017 Rio Bravo – Mirador Lago Cisne

 

Heute waren wieder einige Steigungen zu meistern. Erst von 280m auf 400m, dann wieder runter und nochmal 180m hoch bevor die Strecke etwas ebener verläuft. Hört sich unspektakulär an, bei einer Alpenüberquerung fährt man das 10fache, aber eben auch ohne 25kg Gepäck.

 

An den beiden großen Seen entlang nimmt die Straße die steile Bergseite so dass es hier auch mehrfach giftig bergauf geht. Aber immer nur jeweils 50 Höhenmeter.

 

Wir fanden zunächst an einer Flussüberquerung einen super schönen Platz mit einem Stamm am Kiesufer zum Sitzen. Leider fraßen uns die Stechmücken innerhalb von Sekunden auf und wir fuhren weiter.

 

Bis 17km vor Villa o`Higgins schließlich ein toller Aussichtspunkt mit Bank einlud hier zu zelten. Direkt daneben gab es einen kleinen Wasserfall mit Duschgelegenheit (Aqua frio ;-)

   
   

Dann gab es heute mal die doppelte Portion Nudeln mit Spargelcremesuppe. Die 63km heute hatten es in sich.

 

Bis nachts um halb zwölf fuhren noch einzelne Radler an unserem Platz vorbei und ein Pärchen überlegte sogar ein paar Meter weiter zu zelten. Scheinbar fuhren aber alle die 17km weiter bis Villa O`Higgins.

Wir genossen die Aussicht des Nachthimmels.

   
   

06.02.2017 Mirador Lago Cisne – Villa 0`Higgins

 

Noch 17km entlang des Sees. Übrigens gab es hinter unserem Stellplatz noch drei bis vier Plätze auf der Passhöhe wo man hätte Zelten können. Unten am See kann man sogar am Strand und auf einer kleinen Halbinsel  übernachten.

Denn weiter geht es keinesfalls flach. Es sind immer wieder kleine Hügel zu überwinden.

 

In Villa O´Higgins mit seinen 600 Einwohnern sind wir auf und ab gefahren und haben alle 8 Läden abgelaufen. Peanutsbutter und Nutela gab es nirgendwo. Ausgerüstet mit Käse und Schinken + Brot für die nächsten zwei Tage haben wir dann die Fähre für den nächsten Tag um 08.00 Uhr gebucht. (35.000,-Pes).

 

Sehr viele Cabanas, der Laden die Kneipe und der kleinere Fährbetrieb gehören der Familie Gabriel. Ein dicker Patriarch kontrolliert hier alles. Er wohnt neben dem Supermarkt, falls man nach einer Unterkunft fragen will und er nicht gerade in der Kneipe sitzt.

 

   
   

Haben eine 8-Personen-Cabana mit 4 Zimmern, 2 Bädern und einem riesigen Wohnzimmer für 22.000 Pes bekommen. Sehr gut und sauber. Gastgeber: Fam. Gabriel

Das scheinbar beste und volle Restaurant des Ortes ist scheinbar das Patagon gleich am Ortseingang im Norden.

   
   

07.02.2017 Villa O`Higgins – Lago Desierto Camping (32km)

 

Die Fähre um 08:00 ist keine echte Fähre, sondern ein kleines Ausflugsboot „Campito 375“ . Der Kapitän kommt um 08:00 Uhr. Zwei andere Schiffe sind schon um 07:00 Uhr und um 07:30 Uhr gestartet.

 

Wir sind zu siebt im Schiff, davon fünf Leute mit Fahrrad. Mit zwei kräftigen Yamaha-Außenbordern holen wir die anderen beiden Schiffe auf der halben Strecke ein, owohl wir erst um 08:30 Uhr gestartet waren. (35.000 Pes).

 

 

Der Seegang ist kurz vor dem Ziel ziemlich heftig. Die Wellen schlagen über das Boot. Tolles Licht, tolle Sicht auf den Campo del Hielo Sur und einen Teil des O`Higgins-Gletschers.

   
   

Die cilenischen Grenzer oberhalb des Anlegers sind sehr nett. Einer spricht ein bisschen Deutsch und möchte scheinbar weitere Wörter lernen, weshalb er immer wieder fragt.

Dann ein typischer Spruch eines Kollegen aus dem Nebenraum: „Telefon in der Wache“. Wer soll hier im Niemandsland anrufen?

 

Nach den Grenzformalitäten geht es steil hoch von 250m auf 615m. Es ist nur noch ein Karrenweg. Anfangs ein paar haarige Serpentinen die nicht nur steil sind, sondern auch einen sehr losen Untergrund haben.

   
   

Nach 4km ist man oben. Glücklicherweise mit Rückenwind. Ab der argentinischen Grenze (auf dem Navi) wird es ein ausgewaschener Ziehweg mit viel Matsch, Wurzeln und sechs kleineren Bachdurchquerungen bei denen man am Besten die Schuhe auszieht.

 

Der Campingplatz am Ufer des Lago Desierto hat keine Infrastruktur. Es ist nur eine Wiese auf der Zelten erlaubt ist. Der Blick auf die Gletscher am See und den Fitz Roy am Horizont  ist toll. Der Grenzer in der argentinischen Grenzstation hat kaum genug Stempelkissentinte um den Einreisestempel vollständig zu befeuchten. Ansonsten eine idyllische Dienststelle, wenn man es ereignislos mag.

   
   

Ein Spanier aus Barcelona bleibt eine Nacht hier. Er spekulierte auf eine Spanierin, die mit uns den Berg hinauf gelaufen war und scheinbar ebenfalls aus Katalonien kam.

 

Wir nehmen das Boot um 17:30 Uhr (5 Gäste) und dann den Campingplatz „Desierto“ am anderen Ufer des Sees. Die Überfahrt kostet 45 Euro. Wer will kann schwimmen. Motzen hilft nicht. Unterwegs gibt es tolle Aussichten auf den Gletscher rechts, der fast bis in den See kalbt.

 

Der Campingplatz Desierto hat gute Duschen und vorallem Wasserhähne mit Schläuchen mit denen wir unsere Räder wieder sauber bekommen. Für abends gibt es einen großen Aufenthaltsraum. Der Wirt verkauft alles was das Herz begehrt. Auf Wunsch kocht er sogar etwas zu Essen.

   
   

08.02.2017 Camping Lago Desierto – El Chalten (37km)

 

Anfangs ganz gute Strecke entlang des Flusses. Mittags gab es eine Pause an der Hosteria El Pilar. Leider war sie geschlossen. Die Lage mit direktem Blick auf den Fitz Roy wäre traumhaft. Wir essen unsere mitgebrachten Käsebrote.

 

   
     
   
   

Danach wird die Strecke gröber mit vielen Kieselsteinen. Weil`s so anstrengend ist gibt`s noch Mal eine Pause am Camping Bonanza (man sollte immer Pause machen, wenn es überhaupt eine Gelegenheit gib).

 

Wir essen Kuchen mit Coke. Ein kleiner Laden wäre auch dabei. Der Burger dürfte schwer im Magen liegen, wenn man den Geruch des Fettes bedenkt. Schön angelegt ist der Platz trotzdem. Wahrscheinlich einer der schönsten Stellplätze überhaupt.

   
     
   
   

In El Chalten trafen wir wieder auf Katie und die Kanadier. Sie nehmen morgen einen Bus zurück nach Bariloche (24Std. -Fahrt!) Wir tauschten noch unsere Emails aus und bekamen eine Einladung für den Yukon mit Kanufahrt.

 

Neu im Schlepptau von Katie war nun Mike aus Österreich der nun bereits 23 Monate unterwegs war. Er war in Lienz gestartet und ist seitdem mit einer irren Geschwindigkeit und einem Heckträger an einem Endurobike unterwegs.

 

 

https://www.facebook.com/MitdemRadumdieWelt/?fref=ts

 

Abends Essen in einer sehr empfohlenen Kneipe, allerdings fällt mal der Strom aus, weswegen die Steaks nicht besonders gelingen. Der Malbec ist dafür top.

   
     
   

 

09.02.2017 Ruhetag in El Chalten

 

Wir wandern zur Laguna Torre, leider bei schlechtem Wetter. Für meine entzündete Achillessehne keine gute Idee. Am nächsten Tag kann ich kaum mehr laufen.

 

Abends gab es heftigen Wind. Mike gibt einige Erlebnisse zum Besten, z.B. wie er in Japan festgenommen wurde weil er bei der Einreise mit dem Flugzeuge alles Fragen (Drogen, Bomben, Terror) mit „ja!“ beantwortet hatte.

 

Wir nutzen noch eine happy hour in einer der vielen Brauereien und gönnen uns dann ein Steak im Fuegia. Das beste Steak der Tour! Dazu traumhafte Variationen von Bruschetta, alleine die wären eine Reise wert!

 

Beim Einkaufen können wir noch zwei Ladendiebe beobachten, die eine häufige Variante hier in Chile ausführen. Nach dem Einkauf geht man mit der Ware einfach nochmals in den Laden und holt sich noch ein paar andere Sachen. Die Kassiererin war leider alleine mit einer vollen Schlange von Leuten um sich zu wehren.

 

Dreistigkeit siegt! Sie schimpft wieder auf die Chilenen (in Argentinien !)

 

   
   

 

10.02.2017 El Chalten – Camping Leona (109 km)

 

Ein heftiger Rückenwind (lt. Wettervorhersage bis 70km/h) schiebt uns in 3 Stunden 90km weit bis zur Abzweigung Richtung Westen. Ab dort wird es natürlich zu Qual. Allerdings taten uns die Radler leid, die uns morgens entgegen kamen. Sie fuhren nicht nur gegen den Wind sondern auch in`s schlechte Wetter. Die restlichen 20km waren dementsprechend anstrengend. Die Strecke ist relativ öde, wobei es nun sehr viele Tiere gibt. Guanacos, Füchse, Falken, Nandus und Kondore kreuzen ständig unseren Weg.

   
   

Beim Hotel Leona gibt es nebenan einen schmucklosen Campingplatz mit guter Dusche. Man steht einigermaßen windgeschützt für 180 arg.Pes.

 

Im Hotel verkaufen sie einen sehr leckeren Limonenkuchen mit Eischaum. Im Viertelstundentakt kommen die Kleinbusse und karren die Bustouristen heran. Angeblich eine historische Stätte (ein berühmter amerikanischer Bankräuber nächtigte hier einige Tage) stellt ein paar Bilder vom Gangster aus. Tatsächlich ist jeweils der Busfahrer beteiligt und isst hier umsonst, so dass keine Bus dieses Hotel passiert ohne zu halten.

   
    Die einzige echte Sehenswürdigkeit steht schmucklos auf dem Gelände des Campingplatzes: ein Grabstein eines der ersten Fitz Roy -Besteiger, dessen Bilder auch im Gastraum hängen.
   
   

11.02.2017 La Leona – Rio Santa Cruz

 

Je nach Rückenwind und Straßenrichtung ging es gut oder schlecht vorwärts. Nur an den beiden Serpentinen hatten wir heftigen Gegenwind. Bei einer Flussüberquerung des Rio La Leona kann man ganz gut im Bereich der Brücke Zelten.

Wie wir später erfuhren, fahren die meisten Radler bis zu einem rosa Haus auf der anderen Uferseite des Rio Santa Cruz und stellen sich in das leer stehende Haus.

   
    Wir haben die zweite Stelle an einem Fluss, 34km vor El Calafate genommen. Der Platz dient scheinbar oft als Picknickstelle, weshalb es entsprechend aussieht. Die verlassene Ranch am Rio Santa Cruz ist eine einzige Müllkippe aus Bierdosen und Knochenresten.
   
    Ein Stückchen weiter hinten bei den Pappeln kann man sich ganz passabel aufstellen und zum Waschen in das kalte Flussufer stellen. Der Wind pfeift trotzdem ordentlich und wir mussten die Spaghetti vor Wind und Sand schützen. Der XGK-Kocher funktionierte hier wegen des Windes nicht mehr.

Unterwegs hatte uns der Schweizer Filip begleitet der auch schon in La Leona übernachtet hatte. Allerdings im Hotel für 75 Euro. Er fährt auch nach Punta Arenas und hat 3 Monate Zeit. Dort unten will er noch eine Fahrt auf die Antarktis bekommen. Last Minute für 6000,- Euro, mit einem kleinen Expeditionsschiff und edlem Essen in 6 Tagen durch das Eis. Eine livetime-adventure, wie er sagt.

Sein Anhänger ist beim Transport zusammenklappbar und sehr leicht. Die Reise hat er aber nicht überstanden. Sowohl die Achse am Hinterrad als auch die des Trailers selbst ist schon gebrochen. Er sagt er hat als Ersatz gleich drei Gewindestangen gekauft. Er kennt jetzt jede Ferreteria entlang der Carretera Austral.

   

12.02.2017 Rio Santa Cruz – El Calafate

 

Morgens top Wetter. Der Wind hatte nachts nachgelassen und Essen ohne Sand zwischen den Zähnen ist wieder möglich.

Ab der Abzweigung zur Hauptstraße nach El Calafate gibt es wieder Gegenwind und jede Menge Guanacos.

 

Wie wir später erfuhren hat Mike wohl in einem der Kanalrohre unter der Straße geschlafen um dem Wind zu entgehen.

 

In El Calafate ging es erst Mal in die Cerveceria  El Zorra gleich am Ortseingang, wo wir Hamburgesa gegessen haben. Das Cerveca rocho ist gut, die Hamburger auch günstig. Für einen halben Liter Bier zahlt man 85 Pes – kein Schnäppchen. El Calafate wird von US-Touristen belagert, was die Preise aufgrund derer kräftigen Währung in die Höhe treibt.

Abends essen wir im Restaurant des Campingplatzes La Marca sehr gut. Es gibt eine Art all you can eat für 350 Pes, die allerdings sehr fleischlastig ist (Fleisch aller Variationen mit Salatbuffet). Wir essen sehr gute Steaks, diesmal tatsächlich medium.

 

Ein unsympathischer Typ aus NRW lästert ab über den Ort und die vielen Radler auf der Strecke. Er ist einer von ihnen. Er ist 8 Monate unterwegs, davon vieles mit dem Flugzeug und seit einer Woche hängt er in El Calafate ab.

Wir beschäftigen uns lieber mit zwei jungen Argentiniern die als Traveller von Ushuahia gekommen sind. 

 

Die Nacht ist trotz eines Festivals und vieler Camper erstaunlich ruhig.

 

   
   

 

13.02.2017 El Calafate – Gletscher Perito Moreno

 

Wir verbringen einen Ruhetag hier und fahren mit dem Bus zum Gletscher. Die Strecke dürfte sehr stark befahren sein und wir wollen es uns ersparen mit Gegenwind wieder 70km zurück zu müssen.

 

Der Plan ist ganz gut aufgegangen. Man hat 4 Stunden Zeit auf den Stegen gegenüber des Gletschers die tollen Aussichten zu genießen. Mehr hätte man mit dem Rad auch nicht gesehen. Der Park kostet 330 arg.Pes. Die Fahrt 600 arg.Pes.

 

   
   

 

Man schafft in 4 Stunden locker alle markierten Wege. Am spannendsten ist es allerdings auf einen abbrechenden Eisberg zu warten.

Abends nochmals im La Marca. Hatte sich ja bewehrt. Die anderen Restaurants scheinen zudem sehr teuer.

 

Ich muss mir eimen neuen Gürtel kaufen....habe bis hier 4 Löcher am Gürtel abgenommen. 12kg wie sich später zuhause rausstellt.

 

   
   

 

14.02.2017 El Calafate – Polizeistation am Rio Chorrillo de

Barrancas Blancas

 

 Zurück zur Abzweigung von El Chalten war unproblematisch. Dann ca. 2 Stunden hoch bis zum Pass auf 800m. Wir haben jeder 3 Liter Wasser zusätzlich mitgenommen.

   
   
Oben am Pass ändert sich die Richtung und auch der Wind kam nun von hinten. Danach ging es 20km auf Schotter mit super Rückenwind bis zu einer einsamen Polizeistation an einem winzigen Flüsschen das wohl aus den naheliegenden Hochebenen kommt.
   
   
Das Wasser ist nicht unbedingt,
berauschend aber mit Abkochen ist uns nichts passiert. Man steht jedenfalls sehr schön auf kurzem Gras das scheinbar von Kanienchen kurz gehalten wird. Die Szenerie ist traumhaft. Wir sind völlig alleine.
   
   
Oben am Pass habe ich ein Iphone gefunden. Mal sehen ob ich den Eigentümer finde.
   
   

 

15.02.2017 Rio Chorrillo  bis Cerro Castillo

 

Extrem schlechte Strecke. Trübes Wetter. Bis zur Tankstelle Tapi Aike geht es trotzdem flott.

Die Tankstelle war geschlossen, aber wie immer muss man nur energisch klopfen und es wird geöffnet. Nebenan wurde gekocht, scheinbar schlecht, weil es Streit gab. Die Chefin öffnete die Tankstelle und wir konnten ein paar Kekse und Coke kaufen. Mehr gibt es nicht. Ein verzweifelter Franzose fragte uns nach der weiteren Strecke. Er wirkte sehr abgekämpft und war verzweifelt als er den Zustand der weiteren Strecke erfuhr. Er ist dann wohl weiter auf der Teerstraße geblieben.

 

   
   

 Wir kauften einen ganzen Schwung Keks. Man weiß ja nicht was kommt. Laut entgegenkommenden Radlern aus Belgien und Landshut gab es angeblich selbst in Cerro Cerrillo nichts zu kaufen. Zumindest kein Brot. Nur Kekse.

 

Der argentinische Grenzübergang ist klein, innen aber modern ausgestattet. Vor dem Gebäude stehen Abfalleimer, falls man sein Obst vor Chile los werden will. Wir haben uns daraus originalverpackte Äpfel gegönnt.

Tatsächlich zeigt von der argentinischen Ruta 40 kein Schild nach Chile. Lediglich der Hinweis: „international Border“ ist vermerkt.

Der Zöllner an der chilenischen Grenze wollte erstmals unsere Rahmennummer, die Marke und die Farbe im Formular vermerkt haben. Wir mussten die vollbepackten Räder umdrehen, damit er die Rahmennummer findet. Glücklicherweise befand sich bei mir die Nr. am Steuerrohr, sie wäre nämlich unter den ganzen Bowdenzügen gar nicht zu lesen gewesen.

Kerstin gab an einen Knoblauch dabei zu haben. Genau diesen musste sie dann entsorgen. Ein paar Backpacker wollten besonders schlau sein und leugneten etwas Essbares einzuführen. Prompt fand der Zöllner eine ganze Salami unter dem Sitz. Die Strafe richtet sich nach dem Gewicht der Ware! Eine teure Salami.

Zum Schluss hatte der Zöllner gar nicht mehr genug Formblätter für mein Rad und ich bekam eine Kopie, statt einem Durchschreibesatz. Später bei der Ausreise hat das Formblatt niemanden interessiert.

 

Eigentlich wollten wir am Fluss hinter dem Grenzübergang zelten, das ist aber nicht wirklich möglich. Also fahren wir abends weiter nah Cerro Castillo. Wir gehen in die Hospedaje Mate Amargo, welche auch Zelten anbietet. Wir treffen wieder auf Katie und Mike, sie zelten für 6000 Pes hinter dem Haus. Wir schlafen für 15000 Pes incl. Frühstück im 4-Bettzimmer.

 

   
   

 

Die Kneipen im Ort scheinen gut zu sein. Sie schließen um 21:00 Uhr. Außerdem gibt es, entgegen der Infos anderer Reisender, einen Laden mit Brot und allem was man braucht. Allerdings öffnet er täglich erst um 11.00 Uhr. Wir kaufen uns den Knoblauch, den wir 6km vorher wegwerfen mussten.

In der Hospedaje können wir den Herd in der Küche benutzen. Für unser Wiedersehen hat jeder eine Flasche Wein mitgebracht. Mike ist nun doch nicht illegal über die Grenze zwischen El Calafate und Torres del Paine gefahren. Er zeltete kurz vor dem 800m-Pass unter einer Brücke und musste am nächsten Morgen feststellen, dass Katie auf der anderen Seite der Brücke geschlafen hatte. Lach!

 

   
   

 

16.02.2017 Cerro Castillo – Torres del Paine

 

Trübes Wetter. Die Strecke ist ab Cerro Castillo komplett neu geteert.

Die Anmeldung am Parkeingang Armago ist unproblematisch. Aber alle Campingplätze entlang des Circuit müssen reserviert werden. Wer keine Reservierung hat, kann nicht im Park übernachten. Zumindest nicht in den staatlichen Campingplätzen. Aber es gibt etliche Private Unterkünfte. Es lohnt sich zu fragen. Mike hat es einfach probiert und auch einen Platz bekommen.

 

    Wir zelten kurz vor dem Parkeingang Porteria Armaga für 6000 Pes und fahren am nächsten Morgen in den Park. Die Sicht auf die Felswände ist von hier aus sogar besser als direkt am Camping Torres.
   
   

 

Der Campingplatz ist sehr einfach. Der Betreiber stammt aus Los Angeles. Er erzählt sie seien ein bisschen überfordert von der neuen Pflicht zur Anmeldung im Park. Letztes Jahr hatten sie 5-6 Gäste pro Nacht, nun 60 !

Es hält sich allerdings in Grenzen in den folgenden beiden Nächten.

 

Wir treffen zwei Deutsche aus Münster die für ein Jahr unterwegs sind. www.grosse-pause.de

Wir stellen unsere Zelte hinter dem Winschutz zusammen und genießen den Ausblick.

 

   
   

 

17.02.2017 Ruhetag am Torres del Paine

 

Heute locker Fahrt zum Camping und der Hosterie am Torres.

Dort gibt es in gehobenen Ambiente tolle Hamburgesa (9900Pes) und das Cerveca Austral Patagonia (7500Pes). Ein Pflichtprogramm, wenn man es bis hierher geschafft hat.

 

Selbst Katie, sonst kostenbewusst, gönnt sich hier einen Hamburger.

 

   
   

 

Morgens spechteten ein paar seltsame Chilenen ständig auf unsere Ausrüstung. Uns war das nicht geheuer. Vera und Richard aus Münster blieben bei den Zelten, ihr hatte man nämlich schon Mal den Laptop geklaut.

 

Glück für uns, denn es war ein Gürteltier auf dem Zeltplatz unterwegs, dass in die Zelte kroch um dort Fressbares zu finden.

 

   
   

 

18.02.2017  Camping Porteria Armaga – Lago Pehoe (40km)

 

Ziemlich bergige Strecke mit einigen knackigen Anstiegen und teilweise losem Untergrund. Leider auch vielen Autos und Bussen die einen einstauben. Trotzdem landschaftlich eine tolle Radstrecke. Außerdem stehen sehr viele Guanacos am Straßenrand, ohne Scheu.

 

   
   

 

Am Anlegeplatz für den Catamaran des Lago Grey gibt es Café mit Sandwiches und einfachen Gerichten. Aber auch dem besten Kaffee/Cappuccino den wir bisher auf dieser Tour hatten. Außerdem WiFi, damit wir die letzten drei Tage unseres Blogs wieder Mal befüllen konnten.

 

Ein Autofahrer hat uns Brot geschenkt, weil er zu viel hatte. Reicht genau für 4 Tage! We get lucky.

 

   
   

 

Weiter zum Lago Pehoe geht es wieder rauf und runter. Der Campingplatz hat einen Laden, wo es u.a. Klopapier /700Pes) gibt. Wein für 14.000 Pes war uns zu teuer.

 

Außerdem hat er auch WiFi, allerdings est ab 21:00 Uhr, wenn die Backpacker weg sind. Er sagt, die laden hier nur Musik herunter und kaufen nichts.

 

   
   

 

Die Aussicht am Camp ist grandios, direkt auf  die Cuernos del Paine   und das ganze Torres del Paine Massiv, wobei das schönste Motiv die Cuernos  Principal und Este bei Sonnenaufgang sind.

Dieser Campingplatz ist definitiv der beste den wir auf dieser Tour hatten. Jeder Stellplatz hat sogar eine eigene Shelter gegen den Wind mit Sitzgelegenheit.

Achtung, es gibt wieder Gürteltiere.

 

   
   

 

19.02.2017 Lago Pehoe – Wildcamping (43km)

 

Der Wind ist so heftig, dass wir teilweise seitlich vom Rad geblasen werden. 

Beim Filmen unserer beiden Begleiter aus Münster finde ich mein zweites Handy im Straßengraben. Mittlerweile konnte die Eigentümerin in Italien ausfindig machen und habe es ihr per Post geschickt. Der Verlust war eine tragische Sache für sie, da alle Urlaubsbilder auf dem Handy waren.

 

   
   
Recht bergige Strecke, die Hälfte ist bereits geteert. Ab dem Parkausgang bis zum Patagonia Camp geteert. Das Patagonia Camp ist eine „Hotelanlage“, bestehend aus Yurten der Luxusklasse. Eine Yurte wäre noch frei gewesen. Für 750 USD die Nacht. Wir tanken dann doch lieber nur einen Kaffee. Dazu ein super leckeres Roastbeefsandwich, empfehlenswert! (7000 Pes). Kaffee + Kuchen kostet 2000Pes. Nicht übertrieben, wenn man das Ambiente sieht. Allerdings muss man 50 Höhenmeter investieren und wieder zurück zur Hauptstraße zu kommen.
   
   
Weiter hügelig am See entlang. Nur wenig Stellen, wo Camping möglich wäre. Wir sind bis zu einer Flussüberquerung gefahren, an der rechts der Zaun geöffnet ist. Die Stelle wird wohl häufig als Picknikplatz genutzt und ist in den Hecken sehr vermüllt. Die Wiesen sind aber sauber und sogar sehr idyllisch. Außerdem gibt es einen tollen Wasserfall. Das Wasser ist Trinkwasser.
   
   

 

20.02.2017 bis Puerto Natales (50km)

 

Zwei mittlere Anhöhen auf Schotter. Teer ab dem Eingang zur Höhle Cueva del Milodon. Dort gibt es ein kleines Café, WiFi (free) und Snaks.

 

Danach mit Rückenwind ein Kinderspiel bis Puerto Natales.

Wir finden schnell eine Unterkunft. Alle Hostels scheinen einen Einheitspreis zu haben (12.000 Pes)

 

   
   

 

Abends Essen im gelobten La Ultima Esperanza (Die letzte Hoffung). Ein Reinfall! 7500 Pes für Lachs, aber weder gut, noch große Portionen. Reiseführerwissen – schade um`s Geld.

 

Danach in die Cerveceria Baguales. Ein super dunkles Bier. Auch das Essen hier ist preiswert. Mike ist so ausgehungert, dass er 1kg Pommes bestellt. Er war die 76km um den Torres del Paine in zwei Tagen gelaufen.

 

   
   

 

21.02.-22.02.2017 Ruhetage Puerto Natales

 

Der Ort ist schnell abgelaufen. Abends wieder Baguales.

 

Dann zum Testen mal in`s El Bote. Eine bodenständige Kneipe mit super großen Portionen. Das Al Pobre Steak für 4300Pes macht richtig satt.

 

Katie hat in einem Blog eine Strecke entlang eines Standes Richtung Punta Arenas gefunden. Wir packen Essen für 4 Tage ein. Die Strecke ist praktisch nicht besiedelt, also füllen wir auch 4 Liter Wein in eine Colaflasche ab.

 

   
   

 

23.02.2017 Puerto Natales – Rio Rubens (63km)

 

Morgens erstmal noch in`s The Coffeemaker und den letzten Regen abwarten. Bei km 30 gibt es ein Hotel Llaranu de Diana. Etwas protzig in der Landschaft mit kleinem Park und künstlichem Wasserfall. Dort gäbe es auch Cabanas. Zu unserer Überraschung kostet der gute Cappuccino nur 1500Pes und eine Combo aus Kaffee und Kuchen mit Sandwich gerade mal 5300Pes.

 

Unterwegs stehen bei km 50 tolle flechtenbehangene Wälder. Wir treffen einen Belgier der uns darauf aufmerksam macht, dass 2km vor uns ein Österreicher mit einem Anhänger fährt. Mike hat uns wohl während der Mittagspause überholt.

 

Gegen 16:30 Uhr kommen wir am Hotel Rio Rubens an. 500M davor könnte man an einer Brücke am Fluss zelten. Wir fragen am Hotel ob wir im Garten zelten dürfen. Leider nein. Aber ein Zimmer (DZ mit Bad) kostet auch nur 30.000 Pes, so dass wir gleich zuschlagen. Hotte zahlt für ein Viererzimmer 12.000Pes. Die restlichen Zimmer sind vom Personal bewohnt, nicht von Prostituierten, wie bei Tripadvisor eine Frau behauptet. Das einzige Geschäft sind hier wieder die vorbeifahrenden Touribusse mit Beteiligung des Busfahrers.

 

Später kochen wir im Bad unsere Spaghetti. Aus den Wasserhähne kommt zunächst nur Rost, bzw. nichts. Mit dem Leatherman ist die Sache schnell behoben. Alle Hähne abgeschraubt und einmal kräftig durchgespült, dann läuft wieder alles. Die Fenster lassen sich hier sogar öffnen und sind nicht „Zu-Lackiert“ wie sonst so häufig.

 

   
   

 

24.02.2017  Hotel Rio Rubens – Rio Verde

 

Morgens leben wir noch. Bei solchen einsamen Hotels müssen wir unweigerlich immer an den Film Hostel denken .

 

Relativ flache Strecke mit kleineren Hügeln aber leichtem Gegenwind bis Mittag. Wenig zu sehen, außer Schafe und Nandus.

 

Mittags kommen wir in Chico Morro an. Des Rätsels Lösung, was das sein soll: Eine Basaltformation, ca. 60-80m hoch. Mitten in der flachen Landschaft. Man darf dort ausdrücklich zelten (Rundweg). Katie hat dort wohl übernachtet.

Wir nutzen die Parkbank und den Tisch für eine Mittagspause.

 

Weiter nach Tehuelche passiert man noch einen Picknikplatz und einen Hinweis auf eine Cabana Austral ein paar Kilometer vor dem Ort. Außerdem könnte man dort Eier kaufen. In einer weiteren Farm wird Comida angeboten.

 

In Tehuelche gibt es 2 Cafés. Eines hat guten u. günstigen Café (neben Almacen). Außerdem gibt es Toastbrot. Richtiges Brot verkauft niemand. Dafür gäbe es Getränke, Kekse, Bier und Wein.

 

Bei der Suche nach einer Unterkunft werden wir immer zur Polizeistation geschickt. Dort ist aber leider niemand. Dahinter liegt der Friedhof, der Sportplatz wäre zwar erlaubt, ist uns aber auch zu ungemütlich.

 

   
   

 

Weiter 22km auf herrlicher Offroadstraße passiert man mehrere Shelter, die vom Wanderverband zur Verfügung gestellt werden. Wir nehmen die Shelter am Rio Verde weil dort auch eine Kneipe und eine Hospedaje sein soll. Leider ist beides geschlossen.

Unterhalb der Shelter gibt es Wasser (abkochen!). Wir holen uns das Wasser aus einem Gartenschlauch des Hotel Rio Verde.

 

Die Nacht ist ziemlich stürmisch. Morgens ein traumhafter Sonnenaufgang.

 

   
   

25.02.2017 Rio Verde – Miene Otway

 

Ab 03.00 Uhr nachts wurde es plötzlich windstill. Bis 06:00 Uhr konnte man endlich schlafen, dann ging der Wind unvermindert weiter.

 

Wir fahren bis zur 7km entfernten Fähre, wo man in der Ticketverkaufsstelle in den Toiletten Wasser abfüllen kann.

 

Der Wind war so heftig, dass das Fährschiff wirklich Probleme hatte anzulegen.

Glücklicherweise blies der Wind in unsere Richtung und wir flogen fast über die Strecke. 45Km/h ohne zu Treten auf der Ebene. Bergauf musst man sich nur hinstellen und wurde hoch geschoben.

 

Ein Pritschenwagen hielt an und wollte mich mitnehmen. Ich lehnte ab, weil wir ja zu dritt waren. Das wäre auch ihm dann zuviel gewesen.

Nach 40km erreicht man wieder eine schöne Shelter, daneben ein offenes Gatter wo der Weg hinab zur Küste führt. Wir machten unsere Empanadas war und kochten Kaffee. Dazu frisches Joghurt, dass ein freundlicher Mensch mit einer kleinen Deko hier zurück gelassen hatte.

 

   
   

 

Der Weg zum Strand ist einfach zu finden und in gutem Zustand. Bei Ebbe ist der Strand ca. 200-300m breit und lässt sich leicht befahren. Auch mit meinen Trekkingreifen (2.0 Zoll).

 

Mit heftigem Wind fahren wir ca. 10km auf dem Sandstrand bis links wieder ein Gate auf die Straße zurück führt. Weiter kommt man am Strand sowieso nicht.

Schließlich sieht man die stillgelegte Miene und ein Wärterhäuschen. Uns war die Stelle etwas zu unromantisch und so sind wir links auf der öffentlichen Straße weiter ein Stück die Anhöhe hoch gefahren. Kurz bevor die Straße einen Rechtsknick bergauf macht sieht man links ein fehlendes Stück Zaun. Der Trampelpfad führt in eine kleine Schlucht mit einem traumhaften Bach und grüner Wiese zum Zelten. Ein echtes Kleinod und eine der romantischsten Stellen der Tour.

 

Oben auf den Hügeln sitzen die Greifvögel, die Kondore und die Schafe übernachten dort. In der kleinen Wasserstelle kann man getrost ein Bad nehmen.

 

   
   

 

26.02.2017 weiter nach Punta Arenas

 

Zunächst noch ein Stück der Miene entlang. Dann mussten wir die Räder über das erste Tor heben. Gleich danach ist das Tor für die Straße der Estancia, welche für das Befahren eigentlich Geld verlangt. Von dort ging es gegen den Wind weiter zur Pinguinstation. Die war zu unserer Verwunderung geschlossen. Hotte wollte nachsehen als uns der Wirt der Station herein winkte. Sie wohnen dort das ganze Jahr ohne Anschluss an die Zivilisation. Haben nicht mal ein Auto.

 

   
   

 

Die Pinguine sind wegen des warmen Wetters (El Ninjo) bereits seit 2 Wochen weiter gezogen. Gäste kommen seither keine mehr. Wir wurden zum Frühstück eingeladen. Haben dann aber natürlich einen Obolus bezahlt.

 

Auf dem Rückweg war eine totes Schaf von den Kondoren bereist über die Straße gezerrt worden. In der Nacht zuvor hatten wir eine Kondorfeder (60cm) gefunden. Endlich ein Geschenk für unseren Nachbarn.

 

   
   

 

27.02.2017  bis 04.03.2017 Punta Arenas

 

So, angekommen. Was macht man jetzt mit der restlichen Woche?

 

Erst mal eine passende Unterkunft finden, denn wir hatten eigentlich nur für die letzten beiden Nächte reserviert. Das war im überfüllten Punta Arenas scheinbar gar nicht so leicht. Wir fanden doch noch eine tolle Ferienwohnung (Cabana Joschiken) für 4 Nächte.

 

   
   

 

Abends Essen im Emporio Okasa (empfehlenswert). 500gr. Steak (Lomo) in einem Speisesaal im Kolonialstil.

Außerdem mussten wir natürlich Katie verabschieden.

 

Dann viel Fußmärsche durch die Stadt und zum Fahrradladen www.bikeservice.cl, wo wir per Mail vorab ein paar Kartons für unsere Räder bestellt hatten.

 

Zwei Tage vor unserem Abflug erhielten wir noch eine Mail von unserem letzten Hotel: unsere Radtaschen aus Futaleufu waren soeben angekommen. Nach 5 Wochen! Sie waren per Post genauso lange unterwegs wie wir per Rad.

   
     
   
   

Der freundliche Besitzer des Hotel , Pardo & Shackleton, transportierte unsere Räder in seinem Nissan Xtrail zum Flughafen (10.000Pes). Der Preis für das Taxi:10.000Pes.

 

 

 

04.03.2017  Der Rückflug.

 

Unproblematisch. Die Airline LATAM hat mal wieder nichts für die Räder verlangt. Erst in Madrid fiel dies einer Mitarbeiterin von Iberia auf und wir mussten für das letzte Stück noch 45 € pro Bike zahlen.

   
    So, das war`s jetzt...danke für`s Dranbleiben


Die Tourdaten als gpx gibt es hier 

 

 








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