Vogesen 2000

Wanderung auf dem GR5

 

 

  Wunderschöne, friedliche Wanderung auf dem GR5 - Crétes des Vosges - von St. Hippolyte nach St. Amarin. 97km. Ca. 7 Tage.

Obwohl die Tour sehr bekannt ist, wandert man eigentlich komplett alleine auf dieser Strecke. Nur oben an den Ballons trifft man auf Tagesausflügler. Vielleicht ändert sich das gerade, weil Wandern gerade inn ist, im Jahr 2000 war das noch nicht so.
 
  Man wandert die meiste Zeit auf dem Grad der Vogesen, nur an den ersten beiden Tagen gibt es wirklich Ortschaften die man passiert.

Wir trugen unser Zelt und nutzten das französische Recht zu "campieren", was für eine Nacht auch außerhalb von Campingplätzen erlaubt ist.
 
  Es findet sich eigentlich immer ein schönes Plätzchen. Man muss nur kurz vor dem Ende der Tour einen Wassersack zum Kochen und Duschen abfüllen, sonst steht man manchmal ohne Wasser da, wo es am schönsten ist.  
  Wenn man in den ersten beiden Tagen noch zwischen mehreren Gipfeln und Tälern wechselt, macht man ganz schön Höhenmeter.

Aber auch die Strecken durch die sehr naturnahen Wälder sind sehr schön.
 
  Ein absolutes Highlight war die Übernachtung am Petit Ballon, direkt auf dem Gipfel. In der Abenddämmerung besuchten uns frei umherlaufende Hausschweine, denen wir ein bisschen von unserem Hundefutter abgaben.  
  Was man der Abendstimmung nicht ansah war, dass in kürzester Zeit ein ziemlich heftiges Gewirtter aufzog. Wir zogen unser Zelt 50 m weiter hinunter um nicht genau oben an der Panorama-Eisenplatte zu übernachten. Und es kam wie es kommen musste. Die ganze Nacht schlugen die Blitze um uns herum ein. Wir schliefen keine Minute, selbst der Hund kroch vor Angst mit in den Schlafsack hinein und zitterte die ganze Nacht.  
  Am nächsten Tag ging es wieder bei wunderbar aufgeklartem Wetter weiter. Allerdings hatten wir noch zittrige Knie und mehrfach in der Nacht Todesangst, die mich seither bei Gewitter immer wieder an diese Nacht erinnert.  
  Durch ihren Nord-Süd-Ausrichtung sind die Vogesen auf der Westseite eh sehr regnerisch. Wenn sich Wetteränderungen in Deutschland abzeichnen, hat man im Elsass und bei Freiburg immer mit schwereren Gewittern zu rechnen. Danach sollte man auch seine Tagesetappen ausrichten.  
  Unser Hund war ja immer sehr mutig und als Husky eh mit ausgeprägtem Jagdsinn. Nachts schlief er in der Apsis und mogelte sich meist auch vor das Zelt. Nach dieser Nacht nie mehr.  
  Trotzdem kann man die Tour mit Hund vollumfänglich empfehlen. Es waren einige Kuhherden auf der Strecke. Da muss man dann natürlich einen großen Bogen machen, denn Hunde werden ganz gerne angegriffen.