Neuseeland (2009)
 

Vielen Dank an dieser Stelle für die stets gute Hilfe und Vorbereitung an 

 Oliver von Speiche und Co aus Feucht

 

Bildergalerie

 

Anreise/Radtransport

  Für Neusseeland war uns der Radtransport zu teuer, weshalb wir uns Räder gemietet haben. Die Räder kosteten für 6 Wochen weniger, als der Transport bei den Airlines gekostet hätte. Außerdem waren die Räder in sehr guten Zustand und wir mussten uns nicht um das Verpacken für den Flug kümmern. Die Vermietstation NaturalHighin Christchurch ist sehr zu empfehlen. Die Auswahl an Rädern ist nicht nur sehr groß, sie haben von jedem Rad auch etliche Größen vorrätig. Wenn man dann unterwegs ist sieht man sehr viele andere Radler auf Rädern dieser Firma (erkennbar am Aufkleber). Ich denke den Link kann man guten Gewissens weitergeben.

 

 Wenn man Zeit oder überflüssige Strecken sparen will kann man die überall fahrenden Shuttle-Busse nutzen. Häufig sind diese mit einem Gepäckanhänger unterwegs in dem locker mehrere Räder hinein passen. Fast alle Shuttlebusse haben außerdem Radhaken an der Hecktüre. Und wenn es sein muss wird das Rad schon mal als Fahrgast auf einen Sitzplatz gestellt. Die Kiwis sehen das locker.  

Ein weiterer Vorteil zu Europa ist der door-to-door Service. Ein Busfahrer holt einen i.d.R. am Haus, bzw. der Unterkunft, ab und bringt einen zur Wunschadresse, die man manchmal alleine gar nicht finden würde.

Von Christchurch aus kann man die Südinsel im Uhrzeigersinn gut bereisen und arbeitet sich so von Highlight zu Highlight. Wir sind zusätzlich den Queen-Charlette-Trail mit dem Fahrrad gefahren, haben im Abel-Tasman-Nationalpark eine dreitätige Kanutour gemacht und auch sonst den ein oder anderen Wanderweg eingebaut. Auf jeden Fall sollte man den Otago-Railway fahren, eine mehrtägige Tour auf einem stillgelegten Bahngleis. Wir konnten die Tour super mit einbauen und einige der Abschnitte sind grandios.

 

 

Die Straßen außerhalb der Ortschaften sind meißt wenig befahren und man kann die Strecken genießen. Nur an die Steigungen muss man sich gewöhnen. Die Straßen sind einfach den Berg hinauf geteert, ohne Serpentinen, so dass es oft sehr steil werden kann. Die Abfahrt von einigen Bergpässen ist fast lebensgefährlich, weil man mit Gepäck eigentlich nicht mehr bremsen kann. Das wichtigste Reiseutensil ist deshalb der Bike-Führer für Neuseeland von Padelers Paradise. Den Herausgeber haben wir im Campingplatz Pedallers Paradise an der traumhaften Küste Richtung Kaikura kennengelernt. Er war mit seiner japanischen Frau im Womo unterwegs und nahm sich grade eine Auszeit. Laut einem Bekannten aus Australien ist er aber das ganze Jahr über nur auf dem Rad unterwegs und probiert Strecken aus.

 

Etwas aufpassen sollte man bei den vielen Anbietern von Outdooraktivitäten. Speziell bei Veranstaltungen die wetterabhängig sind, sollte man sehr genau das Kleingedruckte lesen. Wir buchten für den Milfordsound eine Kajaktour, bei tollem Wetter war sie uns von einem englischen Radlerpaar empfohlen worden. Am nächsten Morgen regnete es, wie so oft im Milford-Sound, aus Eimern. Es gab eine kurze Krisensitzung der Organisatoren und man konnte sich entscheiden mit dem Schiff über das Fjord zu fahren oder abzubrechen. Alle stimmten zu eine Tour per Boot zu fahren . Am Ende kostete uns der Spaß 180 Euro obwohl die reine Schiffstour die Hälfte gekostet hätte . Begründet wurden die überhöhten Kosten mit dem Hinweis, dass es sich um eine "guidet" Tour gehandelt hätte. Wir wären nicht einfach nur Boot gefahren sondern hätten Erklärungen durch den Guide erhalten. Die gleiche Erklärung gab es über die Lautsprecher des Schiffes.

 

Leider wollte die bei strömendem Regen gar keiner hören, geschweige denn aus dem Minivan aussteigen. Geld gab es keines zurück. Ganz anders beim Whalewatching in Kaikura. Bei Misserfolg - also Ausfahrt ohne Wal bekommt man 80% des Geldes zurück. Wenn man nicht genau zur richtigen Zeit dort ist kann mich sich die Fahrt aber gleich sparen.  

 

Verpflegung:

Darüber braucht man sich gar keine Gedanken zu machen. Es gibt immer und überall Platz mit tollen Zeltplätzen und Hostels, B&B usw. in allen Variationen. Störend sind nur die überall herumstehenden, fahrenden Kühlschränke (Wohnmobile) dessen Insassen der Meinung sind, sie müssten aus ihrem Plexiglasfenster direkt auf die schönste Aussicht schauen und sich deshalb dementsprechend aufstellen. Im Großen und Ganzen ist das Miteinander aber gut.  

Die Campingplätze verfügen   fast immer über Waschmaschinen und große Kochgelegenheiten, so dass man einen Gas-Kocher eigentlich nicht mitzunehmen braucht. 

Das Neuseeländische Essen gleicht dem faden aus der Mutternation England und dem größten Wirtschaftspartner USA: Junkfood !  

Trotzdem kann man ganz gut Essen gehen. Vorallem bei den Asiaten die dann auch mal Lammkeule im Wok zubereiten - traumhaft zart ! Obst und Gemüse ist erstaunlicherweise nicht so günstig wie man denkt, auch wenn es in NZ produziert wird, da NZ die gute Ware exportiert und das Land zu 100% auf das Geld angewiesen ist. Das gleiche gilt für die Meeresfrüchte (z.B.Hummer) von denen die gute Waren nach USA und Europa geht. An den vielen Crayfish-Ständen entlang der Küste sollte man trotzdem mal eine der leckeren, kleineren Artgenossen der Hummer - die Languste -  (Crayfish) essen.  

 

In der Bushmans-Lodge kann man selbstgemachte Pasteten essen - vom Oposum !

 

Lustiges:

In den Lebensmittelläden gibt es Alkohol (Bier) erst ab 18. Wein gibt es, je nach Distrikt, erst ab 24 Jahren !   Ich musste in einem Lebensmittelladen meinen Ausweis herzeigen um Wein zu kaufen. Mit meinen 43 Jahren erzählte ich dies am Abend der Besitzerin des Pedallers Paradise Campingplatzes und sie meinte: "Ich wünschte ich müsste auch mal meinen Ausweis zeigen, beim Weinkauf".   Sie war exakt genauso alt wie ich.   Außerdem wünschte sie sich schon immer mal nach einem Ausweis gefragt zu werden, wenn sie mit ihrer Tochter in die Disco geht. Bei uns wäre das ein No-go!

  2. gute Story:

In einem Supermarkt kam plötzlich eine junge Angestellte auf mich zu und zwang mich mein Schweißtuch von der Stirn zu nehmen. Ich tat das , wusste aber nicht warum. An der Kasse wurde ich aufgeklärt: Seit einem Überfall vor 3 Monaten sind Sturmhauben und Maskierungstücher im Supermarkt verboten um das Filmen durch die Überwachungskameras nicht zu behindern. Sehr konsequent ! Da wird sich der Räuber aber drann halten ;-))

   In Neuseeland gibt es seit einigen Jahren ein zunehmendes Problem mit synthetischen Drogen, vornehmlich aus Malaysia eingeführt. Und daher stammen auch die damit verbundenen Begleiterscheinungen , wie steigende Kriminalität und Brutalität. Ein Bewährungshelfer, den wir kennen lernten, konnte ein Lied davon singen. In den Nachrichten sieht man oft Sicherstellungen von riesigen Mengen Amphetamin.

 3. Story (zum Nachdenken):

Die Einwohner Neuseelands sind extrem aufgeschlossen , fast peinlich für einen immer argwöhnischen Europäer. In Middlemarch lernten wir einen Biker kennen der das gleiche Motorrad wie wir zuhause  fuhr.  Wir fuhren diebis Duniden. wo er uns vom Bahnhof abholte und mit seinem Auto 40 km zum besten Campingplatz der Halbinsel brachte. Dazu hatte er sich von seinem Kumpel extra einen Radträger ausgeliehen. Doch es ging nicht gleich zum Campingplatz, nein wir mussten mit ihm erst 2 Stunden durch die ganze Stadt und er zeigte uns alles Wichtige , was wir auf keinen Fall verpassen durften. Nach unserer Ankunft zurück in Deutschland haben wir ihm ein Original BMW-Niederlassungs T-Shirt geschickt (welches mit der Post 3 Monate unterwegs war ;-))

 

 

Fazit:

Am besten hat uns die westliche Küstenstraße und der Abel-Tasman-Nationalpark gefallen. Wenn man sich die Roadrunner auf dem Wanderweg und in den Hostels entlang der Strecke sparen will, sollte man sich ein Seekayak mieten. Man kann tagelang von Insel zu Insel fahren und auf einsamen Strandcampingplätzen übernachten. Unbedingt etwas gegen die Sandflys mitnehmen. Die sien richtig agressiv!

Wenn man Glück hat, schwimmen neben dem Kayak die Pinguine.

Lustiges: L